Letztes Update: 31.01.2024

Du willst eine bessere Qualität bei deiner Fotografie erreichen? In diesem Beitrag bekommst du 10 Tipps für mehr Bildqualität. Ich erkläre, durch welche Merkmale sich hohe technische Qualität bei einem Foto überhaupt auszeichnet und wie du die Tipps mit deiner aktuellen Fotoausrüstung nutzen und damit deine Fotografie verbessern kannst.

Sonnenuntergang an der Ostsee
Sonnenuntergang an der Ostsee | Zum Bild

Einstellungen: F/11, 1/10 Sekunde, ISO64 | Ausrüstung: Nikon D850 + Nikkor 16-35mm + Polfilter + Stativ

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Was ist Bildqualität überhaupt?

Um die maximale Bildqualität aus deiner aktuellen Kameraausrüstung herauszuholen, musst du natürlich erst einmal wissen, durch welche Faktoren sich eine hohe Bildqualität denn überhaupt auszeichnet. Wodurch definiert sich eine gute Bildqualität also und wie erreichst du sie?

Eine technisch hohe Bildqualität zeichnet sich vor allem durch eine korrekte Belichtung der Aufnahme aus. Das bedeutet, dass keine Tonwerte im Foto komplett weiß oder komplett schwarz, also ohne jegliche Zeichnung in den Pixeln sind. Das kannst du am besten mit einem kontrollierenden Blick auf die Tonwertverteilung im Histogramm nach der Aufnahme überprüfen.

Vergleich der Schärfe von zwei Aufnahmen mit unterschiedlichen Objektiven in Photoshop
Vergleich der Schärfe von zwei Aufnahmen mit unterschiedlichen Objektiven in Photoshop

Der zweite wesentliche Faktor für die Bildqualität ist das Rauschverhalten im Bild. Rauschen entsteht vor allem durch eine hohe Empfindlichkeit des Kamerasensors, also durch einen hohen ISO Wert beim Fotografieren oder wenn du bei der Nachbearbeitung dunkle Pixel wieder aufhellst.

Eine hohe Bildqualität zeichnet sich natürlich auch maßgeblich durch die Schärfe von der Bildmitte bis an die Ränder und vom Vordergrund bis in die Tiefe des Fotos aus. Um die maximale Schärfe aus deiner Ausrüstung herauszuholen, musst du deine Kamera und die Objektive gut kennen, denn unterschiedliche Ausrüstungskombinationen benötigen auch unterschiedliche Einstellungen, um die größtmögliche Schärfe zu erreichen.

Außerdem musst du darauf achten, die Blende nicht zu weit zu schließen, da sonst der Effekt der Beugungsunschärfe eintritt und das Bild insgesamt schwammig statt scharf wird.

💡 Bonus: Im Tutorial über Kameraeinstellungen erkläre ich dir meine gängigen Einstellungen für die Landschaftsfotografie.

Warum die maximale Bildqualität herausholen?

Als leidenschaftlicher Fotograf und Technik affiner Mensch habe ich praktisch von Haus aus einen hohen Anspruch an die technische Qualität meiner Fotos. Wann ist sie aber über die persönlichen Interessen und Ansprüche hinaus überhaupt wichtig?

„Die Tatsache, dass eine (im konventionellen Sinn) technisch fehlerhafte Fotografie gefühlsmäßig wirksamer sein kann als ein technisch fehlerloses Bild, wird auf jene schockierend wirken, die naiv genug sind, zu glauben, dass technische Perfektion den wahren Wert eines Fotos ausmacht.“

Andreas Feininger – aus Fotografie Sprüche, Zitate und Weisheiten

Damit hat er natürlich recht. Bei einem strahlenden Sonnenuntergang mit einem wunderschönen Motiv im Vordergrund kann schon mal das eine oder andere helle Pixel im Himmel nicht richtig belichtet sein und das Foto funktioniert trotzdem sehr gut und transportiert die Emotion zum Betrachter des Bildes.

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Sonnenuntergang an den Schrammsteinen | Zum Bild

Einstellungen: F/11, 1/8 Sekunde, ISO64, EV-1,00 | Ausrüstung: Nikon D850 + Nikkor 16-35mm + Polfilter + Stativ

Nichtsdestotrotz sollten im Idealfall keine Tonwerte im Histogramm des Fotos ohne Zeichnung sein. Das heißt, dass weder die hellen Bereiche im Bild ausfressen und komplett weiß sind, noch die dunklen Töne absaufen und somit komplett schwarz sind. Solche „ausgefressenen“ Bildinformation kannst du auch mit der besten digitalen Nachbearbeitung nicht vollständig reparieren.

10 Tipps für mehr Bildqualität

Hier ist die Liste mit den 10 Tipps für mehr Bildqualität beim Fotografieren. Im weiteren Verlauf gehe ich dann jeweils näher auf die einzelnen Punkte ein und erkläre ihre Bedeutung für die Bildqualität.

  1. Fotografiere im RAW Format
  2. Belichte nach rechts im Histogramm (ETTR)
  3. Belichtungsreihen oder Filter bei hoher Dynamik
  4. Fotografiere mit der nativen ISO der Kamera
  5. Kenne deine Objektive (Stabilisator, schärfste Blende)
  6. Achte auf die Belichtungszeit
  7. Benutze Stativ und Fernauslöser
  8. Nimm dir Zeit für eine sorgfältige Bildkomposition
  9. Kenne und nutze die Möglichkeiten der Bildbearbeitung
  10. Richtig Schärfen für die Ausgabegröße des Fotos

Fotografiere im RAW Format

Wenn du mehr Bildqualität aus deiner aktuellen Fotoausrüstung herausholen willst, empfehle ich dir sehr, nicht mehr im JPG Format zu fotografieren, sondern im RAW Format. Das ist das professionelle Dateiformat der Fotografen. Es beinhaltet viel mehr Bildinformationen als die bereits komprimierten JPG Dateien.

RAW Foto unbearbeitet
RAW Foto komplett unbearbeitet

Dadurch kannst du auch mal unterbelichtete Bilder retten, indem du die dunklen Tonwerte im Nachgang aufhellst und so auch die letzten Bildinformationen behutsam herauskitzelst. Das Foto oberhalb ist komplett unbearbeitet. Das Foto unterhalb hingegen hat mit wenigen Klicks im RAW Konverter deutlich mehr Helligkeit, Farbe und Kontraste bekommen und verdeutlicht die Möglichkeiten vom RAW Format somit ganz gut.

RAW Foto entwickelt
RAW Foto im Konverter entwickelt

Obendrein hast du die Möglichkeit, den Weißabgleich eines Fotos erst nach der Aufnahme an einem kalibrierten Monitor für Bildbearbeitung zu setzen. In der „digitalen Dunkelkammer“ kannst du dessen Wirkung auf die Stimmung des Bildes viel besser beurteilen als vor Ort an dem kleinen Display der Kamera bei direkter Sonneneinstrahlung.

Weitere Vorteile des RAW Formats sind die Objektivkorrekturen. Eine zu starke Vignettierung oder chromatische Aberration kannst du z.B. im kostenlosen Adobe RAW Konverter mit nur einem Klick kinderleicht entfernen und somit die Bildqualität deiner Fotos schnell und einfach verbessern.

🔎 Tipp: Weitere Vorteile und Unterschiede zwischen RAW und JPG zeige ich dir anhand von Beispielfotos im verlinkten Artikel. Im Tutorial Bildbearbeitung für Landschaftsfotografie erkläre ich alle wichtigen Schritte bei der Nachbearbeitung eines Fotos.

Belichte nach rechts im Histogramm (ETTR)

Nach rechts belichten bedeutet, dass die Tonwerte im Histogramm nach rechts, also zu den hellen Tönen hin ausschlagen. Dadurch bekommst du mehr Bildqualität, da in den hellen Tonwerten bzw. Pixeln weniger Bildrauschen vorhanden ist beziehungsweise bei der Nachbearbeitung entsteht.

Beispiel: Eine nach rechts belichtete Aufnahme
Beispiel: Eine nach rechts belichtete Aufnahme

Diese Methode wird im Allgemeinen auch mit ETTR abgekürzt und bedeutet: Expose To The Right. Also immer lieber ein bisschen über- als unterbelichten. Ist ein Bild hingegen tendenziell eher zu dunkel, musst du es in der digitalen Nachbearbeitung aufhellen, d.h. Bildinformationen aus den dunklen Pixeln holen, was nicht verlustfrei funktioniert, sondern wodurch dann mehr Bildrauschen entsteht.

🔎 Hinweis: Falls du noch nicht weißt, wie du die Tonwerte im Histogramm deutest und liest und wie du sie bei der Aufnahme beeinflusst, dann kannst du das im verlinkten Artikel nachlesen.

Belichtungsreihen oder Filter bei hoher Dynamik

Ist der Dynamikumfang des Lichts, also der Helligkeitsunterschied einer Szene, zu groß für den Sensor deiner Kamera, dann werden je nach Belichtungszeit entweder die hellen oder die dunklen Bereiche im Bild nicht korrekt belichtet und landen ohne Bildinformation auf der Speicherkarte. Das bedeutet, die entsprechenden Bereiche sind dann komplett schwarz oder komplett weiß.

Einsatz von Filtern bei der Fotografie
Einsatz von Filtern bei der Fotografie | Zum Bild

Einstellungen: F/11, 1 Sekunde, ISO64, EV-0,67 | Ausrüstung: Nikon D850 + Nikkor 16-35mm + Polfilter + Stativ

Um einen sehr hohen Dynamikumfang in den Griff zu bekommen, kannst du entweder Grauverlaufsfilter benutzen oder mehrere Belichtungen der gleichen Szene aufnehmen und diese im Nachgang bei der Bildbearbeitung wieder zu einem Bild zusammenzusetzen. Dadurch sind dann keine Bereiche im Bild ohne Informationen und du kannst verlustfrei Anpassungen an den Kontrasten und Farben im Bild vornehmen.

💡 Bonus Tipp: Ein Polarisationsfilter entfernt zudem störende Reflexionen und Spiegelungen im Bild, verstärkt den Kontrast, intensiviert die Farben und erhöht den Dynamikumfang der Kamera schon während der Aufnahme. Worauf du beim Einsatz des Filters achten musst, erfährst du im Polfilter Guide.

Fotografiere mit der nativen ISO der Kamera

Wenn das Licht und die Wetterbedingungen es zulassen, dann benutzt du am besten immer die native ISO deiner Kamera. In der Regel ist das auch der kleinste Wert, den du einstellen kannst. Bei meiner aktuellen Nikon Kamera ist das z.B. ISO 64. Bei den meisten Sony und Canon Modellen ist ISO 100 der Standard-Wert.

Immer die native ISO der Kamera benutzen, wenn möglich
Immer die native ISO der Kamera benutzen, wenn möglich

Fotografierst du mit der nativen ISO der Kamera, hat sie zudem den größtmöglichen Dynamikumfang und produziert das geringste Bildrauschen während der Aufnahme. Benutzt du eine größere ISO nimmt zwar die Belichtungszeit ab, aber leider ebenso die Bildqualität. Das Zusammenspiel des fotografischen Dreiecks aus Belichtungszeit, Blende und ISO kannst du im verlinkten Artikel zu Gemüte führen.

📸 Hinweis: Das gilt allerdings natürlich nur, wenn genügend Licht vorhanden ist oder du vom Stativ arbeitest. Fotografierst du bei wenig Licht aus der Hand, dann erhöhe lieber die ISO und nimm etwas Bildrauschen in Kauf, als dass das Foto unscharf im Kasten landet.

Kenne deine Objektive

Um die maximale Bildqualität aus deiner Fotoausrüstung herauszuholen, musst du deine Objektive gut kennen. Welches ist der schärfste Brennweitenbereich, bei welcher Blende ist die Linse am schärfsten. Hat das Objektiv einen Bildstabilisator eingebaut und wie lange kannst du mit der Kamera und Linse scharf aus der Hand fotografieren bzw. ab welcher Verschlusszeit musst du ein Stativ verwenden?

Kennst du Werte deiner aktuellen Kombination von Kamera und Objektiv noch nicht, dann kannst du sie bei den Kollegen von DXO Mark im Bereich Linsen einfach auswählen, ansehen und bei Bedarf vergleichen.

Bildqualität Objektiv
Bildqualität Objektiv Nikkor 16-35 mm an Nikon D850

Für den Großteil meiner Landschafts- und Architekturfotos benutze ich aktuell die Nikon D850 mit dem Nikkor 16-35 mm. Den Daten nach ist die Linse bei 24 mm Brennweite und Blende 4 am schärfsten. Für den Großteil meiner Fotos benutze ich allerdings einen Wert zwischen Blende 8 und Blende 11, um so die maximale Tiefenschärfe mit einer Belichtung zu erreichen.

💡 Bonus: Im Artikel Kameraeinstellungen für Landschaftsfotografie bekommst du noch mehr Tipps zur Blende, Verschlusszeit, ISO und den einzelnen Aufnahmemodi.

Achte auf die Belichtungszeit

Wenn du aus der Hand fotografierst, musst du unbedingt auf die Belichtungszeit achten, damit dein Bild auch wirklich scharf wird. Die ISO solltest du dabei aber so niedrig wie möglich halten, damit das Rauschen im Bild so gering wie möglich bleibt.

Bärlauch Frühling
Bärlauch Frühling | Zum Bild

Technische Daten: F/11, 1/30 Sekunde, ISO1000, EV-0,66 | Ausrüstung: Sony RX100 VII + Polfilter für Kompaktkamera

Eine einfache Faustregel zur Bestimmung, ob du schon ein Stativ brauchst, ist: 1 / Brennweite in Millimeter. Ein gängiges Beispiel dazu ist eine Brennweite von 30 mm. Der Regel nach kannst du also bis zu 1/30stel Sekunde scharf aus der Hand fotografieren.

Das ist natürlich nur eine ungenaue Faustformel und der Wert hängt davon ab, ob Kamera und Objektiv einen (kombinierbaren) Bildstabilisator verbaut haben und wie ruhig du die Ausrüstung mit deinen Händen halten kannst. Es gibt auch Beispielbilder, bei denen Fotografen bis zu einer halben Sekunde scharf auf der Hand fotografiert haben. Um das in Aktion richtig einschätzen zu können, musst du natürlich deine Ausrüstung gut kennen.

Benutze Stativ und Fernauslöser

Für die maximale Bildqualität arbeitest du am besten vom Stativ mit einem Fernauslöser. Durch das Stativ kannst du beliebig lange auslösen, ohne dass deine Bilder dabei unscharf werden oder du den ISO Wert anheben musst. Dadurch stehen dir auch sehr viele kreative Aufnahmetechniken zur Verfügung und du kannst ohne Qualitätsverlust auch starke (lichtundurchlässige) Filter an der Kamera einsetzen.

Weitere Vorteile beim Arbeiten mit einem Stativ sind, dass du dir automatisch mehr Zeit für das Foto nimmst und mit größerer Sorgfalt über die Bildkomposition nachdenkst, wenn du die Kamera auf dem Stativ ausrichtest.

Kamera auf Stativ mit Fernauslöser
Kamera auf Stativ mit Fernauslöser | Zum Stativ Guide

Um beim Drücken des Auslösers an der Kamera nicht das Bild zu verwackeln, gibt es den Fernauslöser. Ob nun die kabelgebundene Variante, über Funk oder per App, mit einem Fernauslöser kannst du die Kamera kontaktfrei auslösen und bekommst dadurch (besonders bei längeren Belichtungszeiten) schärfere Bilder. Alternativ kannst du hierfür bis zu 30 Sekunden Belichtungszeit auch die Selbstauslösung der Kamera benutzen.

🔎 Tipp: Falls du noch auf der Suche nach einem leichten, aber dennoch stabilen Stativ bist, schaue mal in meinem Stativ-Ratgeber vorbei.

⚠️ Hinweis: Beim Fotografieren vom Stativ musst du bei einigen Kamera-Objektiv-Kombinationen den Bildstabilisator am Objektiv ausschalten, da die Mechanik sonst korrigierend eingreift und das Bild unscharf werden kann.

Nimm dir Zeit für eine sorgfältige Bildkomposition

Egal, ob du mit einer Handykamera im Urlaub oder mit einer der teuersten Kameras überhaupt fotografierst, mit einer gezielten Bildkomposition kannst du deine Fotos unabhängig von der Fotoausrüstung auf ein neues Niveau heben.

Wichtig dabei ist vor allem ein strukturierter Bildaufbau, das Nutzen der drittel Regel und das Motiv nicht mittig zu platzieren, die Linien- und Blickführung in das Foto hinein und nicht zu vergessen auch die Ränder am Bild. Damit meine ich z.B. hineinragende und störende Äste, halbe Strandkörbe oder auch z.B. Autos, die aus dem Bild herausfahren und den Blick des Betrachters dahin mitnehmen. Achte auch unbedingt darauf, dass der Horizont gerade durch das Bild verläuft und dass z.B. das Meer auf einem Urlaubsfoto nicht rechts oder links aus dem Foto läuft.

🔎 Bonus: Alle wichtigen Regeln und Tipps für eine erfolgreiche Bildkomposition erkläre ich anhand von Beispielfotos und Übungen im verlinkten Tutorial.

Kenne und nutze die Möglichkeiten der Bildbearbeitung

Mit den Möglichkeiten der modernen Bildbearbeitung kannst du unter- oder überbelichtete Fotos im Nachgang problemlos korrigieren. Das geht natürlich nur bis zu einem bestimmten Grad verlustfrei und setzt voraus, dass du im RAW Format fotografiert hast.

Mit diesem Wissen kannst du z.B. vor Ort auch mal gezielt unterbelichten, um die ISO niedrig zu halten, weil du mal wieder ohne Stativ losgezogen bist, aber dennoch die größtmögliche Bildqualität und scharfe Bilder haben willst.

Darüber hinaus nutze ich die Bildbearbeitung, um die Blickführung des Betrachters durch das Bild zu lenken, indem ich bestimmte Bereiche aufhelle bzw. abdunkele, die Farben intensiviere, die Kontraste lokal verstärke oder z.B. eine Vignette einsetze, damit der Blick im Bild verweilt und nicht heraus driftet. Unsere Augen-Gehirn-Kombination schaut zum Beispiel automatisch immer zuerst in den Bereich mit dem höchsten Kontrast im Bild.

💡 Bonus: Meinen kompletten Workflow von der Auswahl der Bilder bis zum digitalen Entwickeln der Fotos habe ich im Tutorial Bildbearbeitung in der Landschaftsfotografie für dich schrittweise erklärt. Damit du die einzelnen Schritte auch selbst nachvollziehen und ausprobieren kannst, gibt es meine Photoshop Aktionen als kostenlosen Download direkt dazu.

Richtig Schärfen für die Ausgabegröße des Fotos

Da die Schärfe des Fotos eine wesentliche Rolle für die Bildqualität einnimmt, musst du auch beim letzten Schritt der Entwicklung eines Fotos vor der Präsentation sorgfältig vorgehen. Es kommt zudem darauf an, für welche Zielgröße du dein Bild schärfen willst. Soll es als großes Poster an die Wand, in A4 Größe in einem Fotobuch erscheinen oder willst du es nur im Internet auf Social-Media-Plattformen veröffentlichen oder über das Handy an Freunde verschicken?

Bei einer Ausstellung, wo das Bild sehr großformatig gedruckt an der Wand hängt und der Betrachter einen Mindestabstand von einigen Metern zum Bild haben wird, braucht es weniger nachschärfen als bei einem Foto mit einer maximalen Länge von 1000 Pixeln, was im Internet veröffentlicht wird.

Erstellen eines Fotobuchs - Auswahl und Vorbereitung der Fotos
Erstellen eines Fotobuchs – Auswahl und Vorbereitung der Fotos

Eine Faustformel für das optimale Schärfen eines Fotos ist zunächst 1.6 Mal die finale Ausgabegröße (lange Kante) in Pixeln auszurechnen. Das Foto dann auf diese Größe verkleinern, die Ebene kopieren und dort den Scharfzeichnungsfilter anwenden und dessen Stärke über die Sichtbarkeit dieser Ebene regulieren. Als letzten Schritt dann das Foto auf die finale Größe verkleinern, wieder eine Ebenen-Kopie erstellen und den Scharfzeichnungsfilter anwenden und regulieren. Fertig.

Unterschiedliche Motive brauchen nämlich mal mehr oder weniger Scharfzeichnung im Nachgang. Daher musst du jedes Foto immer individuell nachschärfen. Eine Waldszene kannst du z.B. generell nur sehr wenig nachschärfen, da bei solchen Motiven sonst schnell der Effekt des „Haloing“ auftritt. Das Phänomen wird im Deutschen auch „Heiligenschein“ genannt und beschreibt weiße Ränder um die Kanten von Objekten, die zu sehr geschärft wurden.

🔎 Tipp: Das klingt auf den ersten Blick alles recht kompliziert, ist es aber gar nicht. Im Artikel Fotos richtig schärfen erkläre ich die einzelnen Schritte noch einmal genauer. Obendrein bekommst du mein Photoshop Aktionset fürs Schärfen direkt als kostenlosen Download dazu.

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Fazit – Tipps für mehr Bildqualität

Mit diesen einfachen Tricks kannst du die Bildqualität deiner Fotos schnell, einfach und dennoch erheblich verbessern, ohne dabei viel Geld für neue und teure Ausrüstung ausgeben zu müssen. Ich denke, aus diesem bunten Potpourri unterschiedlicher Tipps kannst du dir etwas herauspicken, was zu deiner derzeitigen Fotoausrüstung und deinen Motiven passt.

Sonnenaufgang Heringstein
Sonnenaufgang in der Sächsischen Schweiz | Zum Bild

Einstellungen: F/11, 1/25 Sekunde, ISO100 | Ausrüstung: Nikon D810 + Nikkor 14-24mm + Polfilter + Stativ

Viel üben hilft in diesem Fall auch viel. Übe dich vor allem im fotografischen Sehen und nimm dir Zeit für eine durchdachte Bildkomposition. Setze dich mit deiner aktuellen Fotoausrüstung auseinander und lerne sie und ihre Grenzen kennen. Achte auf das Histogramm und nutze die optimalen Kameraeinstellungen. Nur dann kannst du auch die maximale Bildqualität aus deiner Kamera und den Objektiven herausholen.

Hast du noch Fragen oder weitere Tipps für mehr Bildqualität beim Fotografieren? Dann schreib sie mir gern in den Kommentaren!

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Ich bin Dave und seit über 15 Jahren leidenschaftlicher Landschafts- und Architekturfotograf. Meine Erfahrungen und mein über die Jahre zusammengetragenes Wissen in diesen Bereichen der Fotografie gebe ich gern hier auf diesen Seiten in den Rubriken Tutorials, Ausrüstung und Reisen an dich weiter. Um zukünftig keinen dieser Beiträge mehr zu verpassen, kannst Du einfach meinen kostenlosen Newsletter abonnieren oder den ebenso kostenlosen RSS Feed benutzen. Eine kleine Auswahl meiner Landschaftsfotos findest du hier in der Galerie und auf meiner persönlichen Foto Webseite.

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2 Kommentare

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  1. Hallo,
    Mir ist bei einigen Deiner Texte aufgefallen, dass Du öfters den kostenlosen Adobe Raw Konverter erwähnst und die dortigen Bildbearbeitungen hervorhebst. Nun – der Link führt immer zum kostenlosen Adobe DNG Konverter – mit diesem lassen sich Kamera-RAW Dateien in DNG-Dateien konvertieren, aber keine Bildbearbeitungen vornehmen. Anders der Adobe Camera RAW (ähnlich Lightroom)- der ist zwar auch kostenlos, aber eben nur nutzbar wenn Du das kostenpflichtige Photoshop hast, da er nicht als Stand Alone funktioniert.
    Grüße Claus

    1. Hallo Claus,

      vielen Dank für deinen Kommentar! 🙂

      Ja, da hast du völlig recht… ich werde das zeitnah anpassen und korrigieren.
      Das Adobe Camera Raw gar nicht als eigenständige Software funktioniert hatte ich bisher gar nicht auf dem Schirm, da ich es sowieso immer im Verbund mit Photoshop oder Lightroom benutze.

      Beste Grüße,
      Dave

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