In diesem Nikon D850 Test stelle ich dir die legendäre Nikon Spiegelreflexkamera vor. Ich gehe dabei auf die relevanten technischen Daten und die wichtigsten Komponenten der Flaggschiff-Kamera ein. Obendrein gibt es einen Vergleich zwischen der ebenbürtigen Nikon Z7 II Systemkamera und du erfährst, ob sich der Kauf der Spiegelreflexkamera heute noch für dich lohnt.

Einstellungen: F/11, 1 Sekunde, ISO64, EV-0,67 | Ausrüstung: Nikon D850 + Nikkor 16-35mm + Polfilter + Stativ
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Wie kam es zum Kauf – Mein Weg zur Nikon D850
Am 26. Februar 2007 habe ich mir meine erste Spiegelreflexkamera gekauft. Eine Nikon D80. Damals war ich Student und stolz wie Bolle, endlich so eine tolle Kamera zu haben. Einige Jahre später bin ich dann zur Canon 5D Reihe und zum Vollformat gewechselt. Als 2012 dann die Nikon D800 erschienen ist, bin ich aufgrund der (damals) besseren Sensoren und dem größeren Dynamikumfang mit der Nikon D800E wieder zum Nikon System zurückgekehrt. Es folgte ab 2014 für einige Jahre die hervorragende Nikon D810 und ab 2018 dann schließlich das Upgrade auf die Nikon D850.

Nikon hat die Kameras der D800er Reihe über viele Jahre hinweg sukzessive immer weiter verbessert und viel Knowhow sowie Kundenfeedback in die nachfolgenden Modelle einfließen lassen, sodass die D850 nun das Ergebnis vieler Verbesserungen einer ohnehin sehr guten Kamera ist. Allerdings ist sie wahrscheinlich auch die Letzte ihrer Art, denn die Spiegelreflexkameras werden schon seit einigen Jahren langsam, aber sicher von den kleineren und leichteren Systemkameras abgelöst.

Ich bin aber seit dem Kauf meiner ersten Kamera der D800er Reihe immer noch sehr zufrieden mit den etwas „bulligen“ Spiegelreflexkameras. Sie liegen sehr gut in der Hand, sind äußerst robust, das Gehäuse abgedichtet und die Sensoren liefern eine Top-Bildqualität. Ich habe mit diesen Kameras schon im Sandsturm in der Wüste, in strömenden Regen im Wald, an der Küste bei salziger Gischt und in den eisigen Temperaturen der Arktis fotografiert. Sie haben mich bisher nie im Stich gelassen, sondern funktionieren zuverlässig wie ein Schweizer Uhrwerk. Daher wird die Nikon D850 als meine Hauptkamera vermutlich auch so schnell nicht abgelöst werden.
Nikon D850 Test
Die Nikon D850 schneidet bei den Tests in den Fotolaboren und Messwertanalysen der Kollegen der Fachmagazine sehr gut ab. Hier im Artikel erfährst du über die üblichen technischen Daten hinaus, meinen persönlichen Eindruck sowie meine Erfahrungen und Gedanken zur Kamera aus dem Fotografen-Alltag und den Erfahrungen der letzten Jahre.

Mein erster Eindruck vs. Langzeit Review
In meinen anderen Kameratests fange ich meistens mit dem ersten Eindruck an. Da ich nun aber schon seit dem Erscheinen der Nikon D800E und damit seit ungefähr zehn Jahren mit den Modellen dieser Kameraserie fotografiere, liegt der erste Eindruck in diesem Fall schon ein Weilchen zurück. Selbst die D850 habe ich nun schon seit ein paar Jahren im Einsatz.
Praktischerweise wurden über die Jahre aber nur minimale Änderungen am Design, den Displays und der Belegung der Einstellknöpfe geändert, da das Bedienkonzept gut funktioniert und sich bewährt hat. Mir gefällt das Design, die Haptik und das Konzept von Nikon mit den zwei Einstellrädchen vorn und hinten an der Kamera schon immer sehr gut und kommt meinen eigenen Werkseinstellungen und meinem Geschmack damit entgegen.

Ich weiß noch, als ich die Kamera zum ersten Mal im Laden gesehen habe und dachte: „Verdammt. Die sieht einfach nur sehr groß und schwer, aber auch verdammt schick aus!“ Durch ihr Gewicht liegt sie sehr gut in der Hand. Für lange und anstrengende Bergwandertouren wird das aber wohl eher nicht jedermanns Geschmack sein. Inklusive Akku und Speicherkarte wiegt die Kamera 985 Gramm und damit zum Vergleich mehr als doppelt so viel wie z.B. die Systemkamera Nikon Z fc.
Die technischen Daten der Nikon D850 im Überblick
Die folgende Tabelle enthält die wichtigsten technischen Daten der Nikon D850 im Überblick.

Nikon D850 | Technische Daten im Überblick |
---|---|
Typ | Vollformat Spiegelreflex Kamera (DSLR) |
Bajonettanschluss | Nikon FX Bajonett |
Sensor | CMOS-Sensor Kleinbild 36,0 x 24,0 mm (FX Format, Cropfaktor 1,0) |
Auflösung | 45,7 Megapixel | 8.256 x 5.504 Pixel (3:2) |
Autofokus | Phasenvergleich-Autofokus mit 153 Sensoren |
Sucher | Spiegelreflexsucher (Prismensucher) (100 % Bildabdeckung) |
Monitor | 3,2″ (8,0 cm) TFT LCD Monitor mit 2.359.000 Bildpunkten, entspiegelt, |
Belichtungszeiten | 1/8.000 bis 30 s (Automatik | Manuell) |
Belichtungskorrektur | -5,0 bis +5,0 EV mit Schrittgröße von 1/3 bis 1/1 EV |
Lichtempfindlichkeit | ISO 64 (32) bis ISO 25.600 (102400) (Manuell) |
Speicher | QXD und SD Karten Slots |
Akku | 1 x Nikon EN-EL15a (1.840 Bilder nach CIPA-Standard) |
Konnektivität | Bluetooth, WLAN Typ: b, g | HDMI | USB 3.0 SuperSpeed (Micro-USB) |
Gehäuse | Spritzwasserschutz |
Abmessungen B x H x T | 146 x 127 x 79 mm |
Gewicht | 985 g (betriebsbereit inkl. Akku und Speicherkarte) |
Die wichtigsten Komponenten der Kamera
In den folgenden Abschnitten stelle ich dir die wichtigsten Komponenten der Nikon D850 vor. Ich schildere dir meinen Eindruck und gehe auf ihre jeweiligen Stärken und Schwächen näher ein.

Gehäuse, Verarbeitung und Abdichtung
Das bullige Gehäuse der Nikon D850 ist bestens verarbeitet, abgedichtet und ist in einem zeitlosen schwarzen Design gehalten. Du kannst mit der Kamera problemlos bei Kälte, im Schnee, Regen, Sturm oder an Wasserfällen und am sandigen Strand fotografieren. Nichts davon kann dem Gehäuse etwas anhaben. Ich habe das alles über die Jahre schon ausgiebig ausprobiert und wurde bisher nie enttäuscht. Die Kameras der D800er Serie sind absolut professionelle und verlässliche Arbeitstiere.

Da aber alles seinen Preis hat, gibt es wohl auch an der besten Kamera den ein oder anderen Kritikpunkt. Für viele Fotografen wird das hohe Gewicht der Kamera mit fast einem Kilo ein Negativpunkt sein. Dazu kommen dann natürlich noch diverse Objektive, Stativ, Filter und Fernauslöser, sodass der Fotorucksack schnell voll und vor allem auch schwer werden kann. Ich habe mich daran gewöhnt und sehe es (noch) eher als gesundes Training an.
Sensor und Bildqualität
Als eine von sehr wenigen Kameras erreicht die D850 im Test bei den Kollegen von DXOMARK eine Gesamtpunktzahl von sagenhaften 100. Der Vollformat Sensor und sein unübertroffener Dynamikumfang erreichen beim Test sogar den Höchstwert im Bereich Landschaft. Das kann ich aus dem Fotografen-Alltag auch genauso bestätigen. Ich habe mit der Kamera schon hochdynamische Sonnenuntergangs-Szenen locker aus der Hüfte fotografiert, ohne dass helle oder dunkle Bereiche im Bild ohne Zeichnung waren oder die Bildqualität massiv gelitten hat.

Durch die große Anzahl an Megapixeln und der hohen Bildqualität kannst du deine Fotos bei Bedarf auch mal bedenkenlos beschneiden und die Bilder dann trotzdem noch sehr groß ausdrucken oder die Fotos online verkaufen und an Bild-Verlage und Reseller lizenzieren.
Der große Sensor im FX-Format liefert eine effektive Auflösung von 45,7 Megapixeln und damit sehr hochauflösende Fotos mit einem sehr hohen Detailreichtum. Einziger Wermutstropfen dabei ist, dass die Dateien relativ viel Platz auf der Festplatte einnehmen. Ein Foto im RAW-Format der Kamera kommt auf ca. 50 Megabyte. Durch die hohe Auflösung von 8.256 x 5.504 Pixeln brauchst du dann auch entsprechend starke Hardware für die digitale Bildbearbeitung.
🔎 Hinweis: In meinen Artikeln PC für Bildbearbeitung und Laptop für Bildbearbeitung zeige ich dir, worauf du beim Kauf der Hardware achten musst und gebe konkrete Empfehlungen.
Touch-Klapp-Display und optischer Sucher
Für eine durchdachte und gelungene Bildkomposition kannst du entweder das Touch-Klapp-Display oder den optischen Sucher auf der Rückseite der Kamera verwenden. Das entspiegelte und gestochen scharfe Display hat 2.359.000 Bildpunkte, die Helligkeit ist einstellbar und du kannst es entweder per Touch oder über die Knöpfe außen herum bedienen.

Das Display ist 3,2″ (entspricht 8,0 cm) groß und um 130° nach oben und 80° nach unten neigbar. Das heißt, du kannst es nicht komplett umklappen und verdrehen, wie bei einigen anderen Kameras. Mich persönlich stört das nicht, da ich es in 90 Prozent der Fälle sowieso nur für die Kontrolle nach der Aufnahme verwende. Die Live-View-Funktion nutze ich fast nie, sondern stattdessen den großen und hellen Sucher der Kamera. Darin kannst du, wie auf dem Monitor auch, ein Gitternetz für die Bildkomposition, eine digitale Neigungsanzeige für den geraden Horizont und viele Aufnahme-Parameter und Einstellungen anzeigen lassen.
Haptik und Bedienung
Das Gehäuse der D850 liegt wie angegossen in der Hand. Die Haptik der Kamera könnte für mich nicht besser sein. Durch das relativ hohe Gewicht kannst du sie auch lange ruhig halten und mal bis zu einer 1/10 Sekunde mit einem Weitwinkel scharf aus der Hand fotografieren. Alle Knöpfe und Einstellräder sind, wo sie sein sollen, nichts wackelt oder hat Spiel. Die Verarbeitung ist auf einem sehr hohen Niveau. Alle relevanten Kameraeinstellungen kannst du direkt am Gehäuse vornehmen und musst dich zum Ändern nicht erst durch die Menüs klicken, scrollen oder wischen. Das spart Zeit und Nerven.

Als Landschaftsfotograf arbeite ich oft mit Stativ und Fernauslöser. Aufgrund des Gewichts von Kamera und Objektiv musst du bei der Auswahl eines Stativs unbedingt auf die Traglast und eine ausreichend große Wechselplatte achten, damit die Kamera auch im Hochformat durch das eigene Gewicht nicht nach unten klappt. Mehr zur Auswahl eines Stativs und den anderen relevanten Kaufkriterien findest du in meinem Stativ Ratgeber.
Größe, Gewicht und Akkuleistung
Mit den Kameras der D800er Serie in Kombination mit ein bis drei Nikkor Objektiven, Verpflegung und Wechselkleidung komme ich in meinem Fotorucksack meistens auf so ungefähr 10 bis 15 Kilo. Das ist nicht unbedingt rückenschonend und im alpinen oder bergigen Gelände eine ziemlich schweißtreibende Angelegenheit. Ich rechtfertige das mir selbst gegenüber immer so: „Dafür bekomme ich dann aber auch eine Top-Bildqualität!“

Genau die gleiche hohe Bildqualität kannst du jetzt aber mit den Systemkameras wie der Nikon Z7 II auch für weniger Gewicht bekommen. Allerdings verspricht der Akku der Systemkamera nur 420 Fotos nach CIPA Standard, wohingegen der Akku der D850 ganze 1840 Fotos auf die Speicherkarte schreiben kann. Auf langen Trekkingtouren oder Expeditionen hast du also die Wahl zwischen dem Gewicht einer Spiegelreflexkamera oder dem Gewicht vieler Akkus. Das ist einer der Faktoren, die für mich immer noch sehr für das Spiegelreflex-System sprechen.
Beispielbilder der Nikon D850 (JPG + RAW inkl. Download)
Die folgenden Beispielbilder sind alle mit der Nikon D850 und meinem Lieblingsobjektiv für Landschaftsfotografie, dem Nikkor 16-35 mm 1:4G ED VR, entstanden. Um die Vorschaubilder im Artikel zu erstellen, habe ich aus den Foto-Rohdaten mit dem Adobe RAW Converter (kostenloser Download für Windows und MacOS) JPGs aus den RAW Dateien entwickelt. Die volle Auflösung der Fotos beträgt 8256 x 5504 Pixel, also die 45.441.024 Bildpunkte.
Die originalen Fotodateien habe ich dir unter dem jeweiligen Foto direkt als Download verlinkt. So kannst du bei Bedarf dein eigenes Pixel-Peeping veranstalten und Schärfe sowie Bildqualität selbst beurteilen.
🔎 Tipp: Falls du mehr über die einzelnen Schritte meiner üblichen Bildbearbeitung wissen möchtest, dann schaue mal im Artikel Bildbearbeitung für Landschaftsfotografie und JPG vs. RAW vorbei.
1. Beispielbild: Sonnenaufgang in den Alpen
Das Foto unterhalb entstand nach einer regnerischen Nacht im Auto zum Sonnenaufgang in den Alpen. Ich habe vom Stativ und mit montiertem Polfilter fotografiert. Davon abgesehen musste ich aber weder Verlaufsfilter noch Belichtungsreihen für das Motiv benutzen. Obwohl der Dynamikumfang der Szene sehr hoch war, hat, dank des hervorragenden Sensors der D850, eine einzelne Aufnahme gereicht, um den vollen Tonwertumfang aufzunehmen und in allen Helligkeitsbereichen des Bildes Zeichnung und Details zu haben. Da mir die Bildkomposition hier aber zu unausgeglichen ist, habe ich es bisher nie entwickelt.

Einstellungen: F/11, 3 Sekunden, ISO200 | Ausrüstung: Nikon D850 + Nikkor 16-35mm + Polfilter + Stativ
💾 Download der originalen RAW + JPG Dateien: Nikon D850 Test Beispielbild 1 Bilderset Download (79 Megabyte)
2. Beispielbild: Heideblüte in der Lüneburger Heide
Das zweite Beispielbild entstand tagsüber im Spätsommer zur Heideblüte in der Lüneburger Heide. Abgesehen von meinen Standard-Kameraeinstellungen für Landschaftsfotografie habe ich aufgrund des Windes an diesem Tag die ISO leicht vom nativen Wert der D850, von ISO 64 auf 200 erhöht.
Wenn es die Bedingungen erlauben, fotografierst du aber am besten immer mit dem Standard-ISO-Wert der Kamera. Dann erreichst du die größtmögliche Bildqualität durch geringes Rauschen und dir steht zudem noch der maximale Dynamikumfang des Kamerasensors zur Verfügung. Beides nimmt mit steigender ISO Empfindlichkeit immer mehr ab.

Einstellungen: F/11, 1/125 Sekunde, ISO200, EV-0,33 | Ausrüstung: Nikon D850 + Nikkor 16-35mm + Polfilter
💾 Download der originalen RAW + JPG Dateien: Nikon D850 Test Beispielbild 2 Bilderset Download (97 Megabyte)
3. Beispielbild: Sonnenuntergang an der Ostsee
Das letzte Beispielbild entstand an der Ostsee zwischen Prerow und Zingst zum Sonnenuntergang nach einem stürmischen Tag an der Küste. Ich hatte gar nicht damit gerechnet, dass die Sonne sich an diesem Abend überhaupt noch einmal blicken lässt und war nur mit der Kamera über der Schulter ohne Stativ unterwegs.
Als sie sich dann doch kurz hat blicken lassen, habe ich die Blende etwas auf F/8 geöffnet und die ISO auf 640 erhöht, damit ich scharf aus der Hand fotografieren konnte. Auch hier sind dank des Sensors alle Bildinformation in einer Belichtung enthalten. In der digitalen Nachbearbeitung könnte man z.B. den Vordergrund im Foto ohne Qualitätsverluste noch um einige Stufen heller machen. Die RAW Dateien von Nikon sind dafür bekannt, dass auch in den dunklen Tönen noch sehr viele Bildinformationen enthalten sind.

Einstellungen: F/8, 1/30 Sekunde, ISO640 | Ausrüstung: Nikon D850 + Nikkor 16-35mm + Polfilter
💾 Download der originalen RAW + JPG Dateien: Nikon D850 Test Beispielbild 3 Bilderset Download (80 Megabyte)
Beispielvideo in 4K (UHD 2160p bei 30 fps)
Das folgende Video habe ich für Demonstrationszwecke an einem Bach in der Böhmischen Schweiz aufgenommen. Im 4K Beispielvideo siehst du live die Auswirkungen eines montierten zirkularen Polfilters und wie der die Kontraste und Farben verstärkt und die Reflexionen auf den Oberflächen und vor allem im Wasser entfernt.
💡 Bonus: Mehr Tipps und Tricks zur Verwendung des Polfilters sowie einige Beispielfotos mit Vorher-Nachher-Effekt findest du im verlinkten Polfilter-Guide.
Nikon D850 vs. Nikon Z7 II
Aktuell hat Nikon zwei sehr ähnliche Flaggschiff Kameras im Sortiment. Wenn du dich für die Nikon D850 interessierst, musst du dir zwangsläufig die Frage stellen, ob du eine bewährte Spiegelreflexkamera oder eine modernere Systemkamera plus das jeweilige Zubehör wie Objektive kaufen willst.
Von den technischen Leistungsmerkmalen her sind beide auf demselben hohen Niveau. Systemkameras sind zweifelsfrei die Zukunft, aber wenn du schon ein gutes Sortiment an Objektiven mit dem F-Bajonett und etwaiges anderes Zubehör hast, ist die Spiegelreflexkamera eventuell doch die bessere Wahl für dich. Als ich vor der Entscheidung stand, habe ich beide Kameras miteinander verglichen und die Gedanken dazu und das Ergebnis im Artikel Nikon D850 vs. Z7 II festgehalten.
Wie du in dem Vergleich siehst, liegen die signifikanten Unterschiede der beiden Flaggschiff Kameras vor allem in Größe und Gewicht, der Akkulaufleistung und dem stabilisierten Bildsensor der Systemkamera. Welche der Eigenschaften bzw. Unterschiede davon für dich am wichtigsten und vielleicht kaufentscheidend sind, hängt vor allem von deinem Fotografie-Stil und deinen Motiven ab.
Nikon D850 kaufen
Hast du dich für den Kauf der Nikon D850 und damit für eine der besten Kameras überhaupt entschieden, dann lohnt sich nichtsdestotrotz immer ein Vergleich unterschiedlicher Händler oder vielleicht sogar die Überlegung, die Kamera gebraucht zu kaufen und damit viel Geld zu sparen. Da du mit dem tollen Gehäuse allein noch keine Fotos und Videos produzieren kannst, musst du im Budget auch immer einiges an Zubehör einplanen.

Anbieter und Preise vergleichen
Ein Vergleich der Preise und der Lieferzeiten bei unterschiedlichen Anbietern lohnt sich immer. Die Haptik der Kamera kannst du vor dem Kauf am besten im Fotogeschäft deines Vertrauens oder einem Elektronikfachmarkt in deiner Nähe testen und die Kamera dort mal in Ruhe in die eigenen Hände nehmen, anschauen und ausprobieren. Wenn der Preis passt, kannst du sie natürlich auch dort gleich kaufen und damit die lokalen Läden unterstützen. Darüber hinaus bieten Calumet Photo und MPB auch günstige gebrauchte und überprüfte Kameras mit Garantie an.
📸 Verfügbarkeit & Preise bei Onlinehändlern checken: Amazon | Foto Erhardt | Calument Photo | Otto | Fotokoch
Nikon D850 Kit mit Objektiv
Die Nikon D850 kannst du in unterschiedlichen Ausführungen bzw. Kits kaufen. Falls du schon passende Objektive hast oder genau weißt, welche Linsen du später an der Kamera verwenden willst, kannst du das Gehäuse einzeln kaufen. Hast du dich noch nicht auf ein spezielles Foto-Genre und damit auf Objektive und bestimmte Brennweiten festgelegt, dann kannst du ruhigen Gewissens auch zum Nikon D850 Kit mit dem stabilisiertem Zoom-Objektiv mit 24 – 120 mm Brennweite greifen. Es bietet genug Spielraum, damit du vom Weitwinkel bis in den Tele Brennweitenbereich hinein erst mal alles in Ruhe ausprobieren und dich austoben kannst.
Nikon D850 Zubehör
Das wichtigste Zubehör für die Kamera sind natürlich die Objektive. Nicht weniger wichtig sind passende Speicherkarten und ein Nikon EN-EL15a Ersatzakku. Nichts ist ärgerlicher, als nach einer langen Wanderung oder Fahrt an einem tollen Motiv zu stehen und dann ist die Speicherkarte voll oder der Akku leer.
Objektive für die Nikon D850
Egal, ob und auf welches Foto-Genre du dich spezialisiert hast, mit dem Nikon F Bajonett steht dir eine riesige Auswahl an Objektiven direkt vom Original Hersteller Nikon sowie von günstigeren Drittanbietern wie Tamron, Walimex oder Samyang zur Verfügung. Im Artikel Objektive für Landschaftsfotografie stelle ich dir meine Favoriten im Bereich Weitwinkel-Zooms vor.

Ich benutze für ungefähr 90 Prozent meiner Landschaftsfotos ein Weitwinkel-Zoom Objektiv. Das ist das oben im Foto abgebildete Nikkor AF-S 16-35 mm 1:4G ED VR Superweitwinkel-Objektiv mit 77 mm Filtergewinde und Bildstabilisator. Es gibt auch das weitaus teurere Nikkor 14 – 24 mm, was in meinem direkten Vergleich der Objektive, aber vom reinen Zuwachs der Bildqualität, den hohen Preis nicht rechtfertigt. Zudem ist die Verwendung von Filtern an diesem Objektiv sehr umständlich, wie du im nächsten Bild unterhalb sehen kannst.
Zirkularer Polfilter
Der Polfilter ist für mich eins der nützlichsten Zubehörteile überhaupt. Mithilfe des Filters kannst den Kontrast einer Szene erhöhen, die Farben intensivieren und störende Reflexionen auf allen spiegelnden Oberflächen entfernen.

Obendrein erhöht sich bei Verwendung des Polfilters auch der Dynamikumfang der Kamera. Worauf du beim Kauf und der Verwendung achten solltest, erkläre ich anhand von Beispielfotos im Polfilter-Guide.
Stativ und Fernauslöser
Für Langzeitbelichtungen (wie im Foto unterhalb) und kreative künstlerische Landschaftsfotografie kann ich dir ein Stativ und einen Fernauslöser wärmstens empfehlen. Besonders bei längeren Belichtungszeiten kann das Drücken des Auslösers direkt am Gehäuse nämlich die Kamera leicht verwackeln und das Bild dadurch unscharf werden lassen.

Einstellungen: F/11, 4 Sekunden, ISO64 | Ausrüstung: Nikon D850 + Nikkor 16-35mm + Polfilter + Stativ
Um das zu umgehen, gibt es den Fernauslöser. Zur Auswahl stehen Kabel-gebundene oder kabellose Varianten, die dafür aber Batterie betrieben sind, was wiederum zusätzliches Gewicht und weniger Zuverlässigkeit bedeutet. Alternativ kannst du die Kamera auch via Nikons Snapbridge App und dem Smartphone bedienen oder für bestimmte Einstellungen und Aufnahmemodi einfach den Selbstauslöser benutzen.
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Fazit zum Nikon D850 Test
Die Nikon D850 ist vermutlich die letzte ihrer Art und eine legendäre Vollformat Spiegelreflexkamera. Sie steht an der Spitze in der Reihe, der innovativen und bewährten Top-Kameras der Nikon D800er Serie. Die technischen Daten und die Bildqualität sind absolut beeindruckend. Obendrein gibt es eine sehr große Auswahl an Zubehör und nativen Objektiven mit Nikon F Anschluss direkt vom Hersteller sowie von günstigen Drittanbietern.

Einstellungen: F/11, 0.3 Sekunden, ISO64, EV-0,33 | Ausrüstung: Nikon D850 + Nikkor 16-35mm + Polfilter + Stativ
Hast du schon Zubehör und Objektive passend zu einer Nikon FX Kamera, dann ist die Nikon D850 die erste Wahl für dich. Stehst du hingegen gerade vor einem Systemwechsel oder musst aus anderen Gründen unbedingt Geld loswerden, dann ist die kleinere und leichtere Systemkamera Nikon Z7 II, plus neue Nikkor Objektive für das große Z – Bajonett die richtige Wahl für dich.
Wie ist deine Meinung zur Nikon D850? Würdest du dir jetzt noch eine Spiegelreflexkamera kaufen oder eher zur Nikon Z7 II und damit eher in eine spiegellose Systemkamera investieren? Schreibe es mir gern in den Kommentaren!
Nikon D850 Test

Ich bin Dave und seit über 15 Jahren leidenschaftlicher Landschafts- und Architekturfotograf. Meine Erfahrungen und mein über die Jahre zusammengetragenes Wissen in diesen Bereichen der Fotografie gebe ich gern hier auf diesen Seiten in den Rubriken Tutorials, Ausrüstung und Reisen an dich weiter. Um zukünftig keinen dieser Beiträge mehr zu verpassen, kannst Du einfach meinen kostenlosen Newsletter abonnieren oder den ebenso kostenlosen RSS Feed benutzen. Eine kleine Auswahl meiner Landschaftsfotos findest du hier in der Galerie und auf meiner persönlichen Foto Webseite.
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Hallo Dave,
vielen Dank für deinen sehr
interessanten Artikel und die schönen Bilder.
Meine bevorzugten Motive sind Landschaft und Architektur.
Nach meiner Meinung ist die
Entwicklung von DSLR zu DSLM mittlerweile bei allen Herstellern
vollzogen.
Auch Nikon konnte sich dieser Entwicklung nicht weiter
verschließen und hat hoffentlich noch rechtzeitig den Umstieg
geschafft.
Damit ist zumindest für mich das Kapitel DSLR abgeschlossen. Ich denke, kein Hersteller wird weiter in einen schrumpfenden Markt investieren wollen.
Unter dem Aspekt bin ich vor etwa drei Jahren von einer Nikon D700 auf auf eine Nikon Z6
umgestiegen.
Fotografie mit dem FTZ Adapter
und den vorhandenen AF-S Brennweiten hat sich als relativ unkompliziert erwiesen, auch von einem Stativ aus. In der Regel
verwende ich Arca-Swiss Winkel oder Platten.
Alles funktioniert bestens, um mein Hobby Fotografie zu unterstützen.
Ich könnte mir vorstellen, dass beim Einsatz sehr langer
Brennweiten DSLRs noch gewisse Vorteile bringen aufgrund der
anderen Gewichtsverteilung und
der Robustheit der Kameras.
Hierbei würde ich den Einsatz
eines FTZ Adapters eher als
Notlösung sehen.
Es ist aber nur eine Frage der Zeit, bis entsprechende Optiken für das Z System erscheinen oder
robustere Ausführungen wie die
Z9 und deren Nachfolger adäquate
Alternativen bieten.
Für mich ist das neue
Auflagenmaß das entscheidende
Killer Kriterium für das Z System,
da dieses ganz neue
Objektivkonstruktionen
ermöglicht.
Endlich ist es auch mit Nikon
Kameras möglich, Fremdobjektive anderer Hersteller zu adaptieren. Das habe ich bereits seit Jahren als Einschränkung empfunden, da ich gerne mit älteren Objektiven
experimentiere.
Insofern sehe ich das F-Bajonett als Sackgasse der kreativen
Entfaltung. Die neuen Nikon
Optiken stoßen mittlerweile in optische Bereiche vor, die bisher
aufgrund der historischen
Formatvorgaben so nicht möglich waren.
Dabei lassen sich einfachere
Objektivkonstruktionen und
kleinere Bauweisen erreichen, die
bis zum Rand bessere
Abbildungsleistungen erzielen. Weiterhin sind neue
Boketmonster und
superlichtstarke Optiken möglich.
Nachdem ich die letzten Jahre das Nikon Z System mit den
vorhandenen AF-S Objektiven
ausgiebig getestet und für
gut befunden habe, konnte ich vor kurzem den zweiten Schritt auf
das neue Z System machen.
Ich habe mir eine Nikon Z7ii geleistet, an der ich nach und nach ausgewählte Z Objektive zum Einsatz bringe.
Die Nikon Z6 nutze ich weiterhin parallel mit den vorhandenen AF-S Objektiven mit FTZ Adapter.
Ich erhoffe mir von der Z7 nicht
unbedingt eine höhere Auflösung,
sondern eher einen Gewinn an
Geschwindigkeit, den ich in der einen oder anderen Situation
bisher vermisst habe.
Viele Grüße
Carsten
Hallo Carsten! 🙂
Vielen Dank für deinen tollen Kommentar und deine Erfahrungen zum FTZ Adapter und den unterschiedlichen Optiken!
Ja, das sehe ich genau so. Irgendwann wird auch bei mir die D850 von der dann aktuellen Z7 Version abgelöst werden
und ich stelle nach und nach auch auf die Z-Objektive um. Ich freue mich schon auf die Gewichtseinsparung von der
leichteren Kamera und den kleineren Linsen im Fotorucksack beim Wandern! 🙂
Gut Licht und beste Grüße,
Dave
Hallo Dave, ich habe vor ca. 10 Jahren mit einer Nikon D7100 angefangen und vor 3-4 Jahren mich mi dem Wechsel auf Vollformat befasst. Damals habe ich auf die Nachfolgekamera der D750 gehofft, welche dann im Jahr 2020 auf den Markt kam. Ich habe mich damals bewusst für eine DSLR (D780) entschieden und es nicht bereut. Jetzt bin ich erstmal damut beschäftigt, mich fotografisch zu verbessern.
Hallo Wolfgang!
Vielen Dank für deinen Kommentar. 🙂
Mit der D780 hast du auf jeden Fall eine gute Wahl getroffen. Und genau, wenn du dich fotografisch verbessern willst, kommt es gar nicht so sehr auf die Ausrüstung an, sondern dass man sich mit Bildkomposition, Lichtqualität, Planung und dem Motiv an sich auseinandersetzt.
Gut Licht und sonnige Grüße aus Leipzig,
Dave
Hallo Dave,
die Wertschätzung für die D850 kann man auch bei EBAY erkennen. Die Preise bei Versteigerungen sind seit langer Zeit stabil, während sie bei anderen Kameras nach einer bestimmten Zeit sinken. Ich bin im letzten Jahr von der D750 (eine tolle Kamera) zur Z7 gewechselt. Grund waren vor allem die sehr guten Z-Objektive (auch wenn ich diese Qualität selten benötige) und hier vor allem das 14-30-er. Mehrere F-Objektive schließe ich über den FTZ-Adapter an.
Die Frage die sich mir stellt ist eine andere. Nikon wird keine neuen Objektive für das F-Bajonett mehr vorstellen. Hier liegt der Fokus klar auf dem Z-Bajonett.
Wird es noch eine D880 (analog der D780) geben? Oder fokussiert sich Nikon auch hier auf das Z-System?
Vor einem Jahr hätte ich eine D880 für möglich gehalten. Die möglichen Verkaufszahlen sprechen dafür. Aufgrund der aktuellen Lieferschwierigkeiten infolge der Chipkrise rechne ich aber nicht mehr mit einer D880. Angeblich hat die Z9 eine Lieferzeit von ca. 6 Monaten. Das wäre bei der D880 vermutlich sehr ähnlich.
Canon hat schon offiziell erklärt, Kameras und Objektive nur noch für das R-Bajonett zu entwickeln.
Schöne Fotogrüße von
Bernd
Hallo Bernd! 🙂
Wie immer, erst mal vielen Dank für deinen Kommentar.
Es würde mich schon ein bisschen überraschen, wenn Nikon noch einen Nachfolger der D850 mit Spiegelreflexsystem herausbringt. Ich denke, die D850 könnte die Letzte ihrer Art sein. Das lässt sie natürlich tendenziell im Wert für Sammler usw. eher steigen als fallen. 🙂
Genau, für das F-Bajonett werden keine neuen Linsen mehr entwickelt, es gibt ja für den Anschluss aber auch schon Top-Linsen für jede Brennweite. Das Z-Bajonett muss da erst mal ordentlich aufholen, was die „nativen Z-Linsen“ angeht. Wie funktioniert denn der FTZ Adapter für dich?
Ist das alltags-tauglich, dass die relativ kleine und schmale Kamera dann den Adapter UND eine Linse vorn dran hat? Vor allem auf dem Stativ stelle ich mir die Balance dann eher wackelig vor, oder?
Sonnige Grüße und gut Licht,
Dave