Letztes Update: 31.08.2023

In diesem Artikel vergleiche ich die beiden Vollformat Kameras Nikon D850 (Spiegelreflex) und Nikon Z7 (Spiegellos) miteinander. Ich erkläre, wie es zu dem Vergleich D850 vs. Z7 kam und was meine Kriterien für die Bewertung sind. Am Ende ziehe ich ein Fazit und gebe dir, abhängig von deiner momentanen Ausrüstung, eine konkrete Empfehlung.

Nikon D850 vs. Nikon Z7
Kameravergleich Nikon D850 vs. Nikon Z7

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Warum der Kamera Vergleich

Vielleicht fragst du dich, wie es eigentlich zu diesem Vergleich kam? Ich nutze seit vielen Jahren die Vollformat Kameras der Nikon D800er Serie. Sie sind berühmt für ihre Top Bildqualität, Robustheit und den hohen Dynamikumfang. Als erster Hersteller hatte Sony damit begonnen spiegellose Vollformat Kameras, sogenannte Systemkameras, zu entwickeln und auf den Markt zu bringen. Einige Jahre später hat auch Nikon, erst mit der Z6 und nun auch mit der Z7, nachgezogen. Ich liebäugle schon länger mit einer Systemkamera als Alternative zur großen Spiegelreflexkamera und als langjähriger Nikon Nutzer ist die Entwicklung und das Erscheinen der Z7 natürlich interessant für mich.

Kamera der D800er Reihe im Einsatz
Kamera der D800er Reihe im Einsatz

Als Landschaftsfotograf wandere ich viel und bin oft auf Reisen. Deshalb spielt für mich neben der Bildqualität auch das Gewicht der Kamera eine große Rolle. Die Nikon D850 nutze ich seit einiger Zeit und bin sehr zufrieden damit. Dennoch reizt mich das kompakte Baumaß der kleineren Nikon Z7 in Verbindung dem hochauflösenden Sensor.

Da ich sowieso immer auf der Suche nach der besten Kamera für Landschaftsfotografie bin, habe ich die beiden Modelle miteinander verglichen. Dieser Artikel ist in gewisser Weise eine Dokumentation meiner eigenen Entscheidung, ob ich von Spiegelreflex (DSLR) auf Spiegellos (DSLM) wechseln werde.

Direkte Gegenüberstellung der Kameras

Die folgende Tabelle stellt dir die wichtigsten technischen Eigenschaften der beiden Kameras direkt gegenüber.

Nikon D850
DSLR (Spiegelreflex)
FX-Format
45,7 Megapixel
64-25.600 (32-102.400)
Bildstabilisator: nein
Sucher: Optisch 0,75x
Display: 3,2 Zoll, 2,36 Mio. Pixel
Auto-Fokus: 153 Phasenfelder, bis -4 LW)
Serienaufnahmen: 9 Bilder/s
Min. Verschlusszeit: 1/8.000
Video: UHD/30p, FHD/120p
Speicherkarte: 1x XQD, 1x SD UHS-I
Akkulaufzeit lt. Hersteller: 1.840 Fotos
Gewicht: 985 g (inkl. Akku + Speicherkarte)
Größe: 14,73 x 7,87 x 12,45 Zentimeter
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Nikon Z7
DSLM (Spiegellos)
FX-Format
45,7 Megapixel
64-25.600 (32-102.400)
Bildstabilisator: ja, bis 5 LW
Sucher: Digital 0,8x (3,69 Mio. Pixel)
Display: 3,2 Zoll, 2,1 Mio. Pixel
Auto-Fokus: 493 Phasenfelder, bis -4 LW
Serienaufnahmen: 9 Bilder/s
Min. Verschlusszeit: 1/8.000
Video: UHD/30p, FHD/120p
Speicherkarte: 1x XQD
Akkulaufzeit lt. Hersteller: 330 Fotos
Gewicht: 671 g (inkl. Akku + Speicherkarte)
Größe: 13,4 x 6,7 x 10 Zentimeter
aktuellen Preis anzeigen

Wie du der Gegenüberstellung entnehmen kannst, sind beide Kameras auf einem sehr hohen technischen Niveau und unterscheiden sich von den reinen Zahlen her nur minimal voneinander. Jede der beiden Kameras hat ihre jeweiligen Vor- und Nachteile. Welche das genau sind, beschreibe ich weiter unten und gehe dabei mehr ins Detail.

Unterschiede DSLR vs. DSLM

Zunächst aber möchte ich kurz auf die generellen Unterschiede zwischen digitalen Spiegelreflexkameras (DSLR) gegenüber den neueren spiegellosen Systemkameras (DSLM) eingehen. Daraus ergeben sich nämlich auch die grundsätzlichen Unterschiede bei Größe, Gewicht und Haptik der Kameragehäuse.

Aufbau Spiegelreflexkamera

Die Abbildung unterhalb veranschaulicht den Aufbau des klassischen Spiegelsystems in einer Spiegelreflex-Kamera. Das Bild wird dabei etwas umständlich vom Objektiv, über das namens gebende Spiegelreflex-System, nach oben zum optischen Sucher transportiert. Beim Auslösen der Kamera und Belichten eines Fotos, klappt der Spiegel hoch und das Bild landet auf dem dahinter liegenden Sensor.

Spiegelreflex System Abbildung
Abbildung: das Spiegelreflex-System einer DSLR Kamera

Aufbau spiegellose Kamera

Bei einer spiegellosen Systemkamera fällt das ganze Konstrukt der Spiegel komplett weg. Das Bild im elektronischen Sucher wird von der Kamera simuliert und über ein Display eingeblendet. Beim Auslösen öffnet sich der elektronische Verschluss und das Bild landet auch dort auf dem Sensor.

Vorteile und Nachteile

Durch die nicht vorhandene Spiegelkonstruktion sparen die DSLM Kameras Gewicht und sind leichter als die DSLR Konkurrenz. Bedingt durch diese Bauweise, benötigen sie weniger Platz im Gehäuse, sodass dieses ebenfalls kleiner ausfällt. Je nach Geschmack des Fotografen kann sich das positiv oder negativ auf die Haptik auswirken.

Der elektronische Sucher, mit dem simulierten Foto im Display ist Geschmackssache. Er bietet einige Vorteile gegenüber dem klassischen optischen System, hat aber auch seine Schwächen. Die Schärfe wird zum Beispiel bisher nur bis zur Blende F/5.6 korrekt simuliert und er verbraucht natürlich zusätzlich Strom. Dafür wartet er mit einem einblendbaren Live-Histogramm auf.

💡 Hinweis: Wie das fotografische Dreieck aus Blende, Belichtungszeit und ISO genau funktioniert, habe ich praxisnah an einigen Beispielen in dem verlinkten Artikel erklärt. Falls dir der Nutzen des Histogramms noch ein Rätsel ist, habe ich darüber einen extra Artikel geschrieben, der dir das Lesen und Deuten dieses Diagramms erläutert.

Der elektronische Verschluss der spiegellosen Kameras ist gegenüber dem klassischen mechanischen Verschluss eine Weiterentwicklung und ein klarer Vorteil. Der für mich wichtigste Unterschied ist die Tatsache, dass er nahezu verschleissfrei funktioniert. Die mechanischen Systeme sind, meist nach mehreren Hunderttausend Auslösungen, irgendwann einfach abgenutzt und eben verschlissen. Die D850 ist z.B. auf ungefähr 200000 Auslösungen ausgelegt.

Es gibt auf dem Papier noch einige weitere „Vorteile“ des neuen Verschluss-Systems. Er kann z.B. lautlos Auslösen und es sind noch kürzere Verschlusszeiten von bis zu 1/32000 Sekunde realisierbar. Wozu auch immer. Aus Sicht eines Landschaftsfotografen sind das für mich keine klaren und praktikablen Vorteile und daher auch nicht ausschlaggebend.

Kriterien für den Vergleich der Kameras

In den folgenden Abschnitten möchte dir kurz und knapp die für mich wichtigsten Kriterien für die Auswahl einer Kamera vorstellen. Es sind weitestgehend die gleichen Eigenschaften, die ich auch bei der Suche nach der besten Kamera für Landschaftsfotografie berücksichtigt habe. Im verlinkten Artikel gehe ich allerdings viel detaillierter auf jeden Unterpunkt ein und erkläre anhand von praxisnahen Beispielen, warum mir die jeweilige Eigenschaft so wichtig ist.

Bildqualität

Die Bildqualität spielt natürlich für jeden Fotografen eine wesentliche Rolle bei der Entscheidung für oder gegen eine bestimmte Kamera. Wenn du deine Fotos erfolgreich verkaufen möchtest, brauchst du genügend Reserven, was die Bildgröße und das Rauschverhalten deiner Bilder betrifft. Auch für eine Ausstellung oder einen größeren privaten Ausdruck und den Verkauf als Poster oder Ähnliches, brauchst du eine ausreichende Auflösung des Sensors.

Selbst wenn du deine Bilder später nur in den sozialen Medien oder anderen Plattformen in Internet in geringer Auflösung mit anderen teilen willst, haben die Rohbilder einer hochwertigen Kamera mehr Potenzial für die digitale Nachbearbeitung und du kannst nahezu verlustfrei Anpassungen und Korrekturen vornehmen, ohne das die Bildqualität stark darunter leidet.

🔎 Tipp: Warum du für mehr Bildqualität deine Fotos immer im RAW Format aufnehmen solltest, erkläre ich in meinem Artikel RAW oder JPEG.

Dynamikumfang

Für mich als Landschaftsfotograf spielt der Dynamikumfang der Kamera eine enorme Rolle und kommt gleich nach der Bildqualität. Der Dynamikumfang des Sensors gibt an, wie viele Stufen von Licht (oder Helligkeitsunterschiede) der Sensor mit einer Belichtung aufnehmen kann. Unser menschliches Auge kann als Vergleich ca. 20 Blendenstufen des Lichtumfangs aufnehmen und die Informationen ans Gehirn transportieren.

Nikon D850 vs. Nikon Z7 - Maximaler Dynamikumfang
Der Hafenort A auf den Lofoten zum Sonnenuntergang | Zum Bild

Einstellungen: F/8, 1/400 Sekunde, ISO400 | Ausrüstung: Nikon D810 + Nikkor 16-35mm + Polfilter

Die besten Kameras, zu denen die beiden hier im Vergleich zweifellos gehören, können aktuell ca. 14,8 Blendenstufen aufnehmen, ohne das helle oder dunkle Tonwerte im Bild ausgefranst und ohne Zeichnung sind. Mit diesen Werten sind Nikon Kameras gegenüber der Konkurrenz anderer Hersteller klar im Vorteil.

Das obige Bild vom Sonnenuntergang in Å mit intensivem Licht, ist ohne Stativ aus der Hand mit nur einer Belichtung entstanden.

Objektivauswahl

Die Auswahl an hochwertigen Optiken für so hochwertige Kameras, wie diese beiden Nikon Vollformat Flaggschiffe hier im Vergleich Nikon D850 vs. Nikon Z7 spielt für die meisten Fotografen eine ganz wesentliche Rolle. Das weiß auch Nikon und deshalb gibt es direkt mit dem Erscheinen des Nikon Z-Bajonetts einen Adapter für die bewährten F-Objektive.

FTZ Adapter für F-Objektive am Z-Mount

Die Auswahl an Objektiven für das neue Z-System ist noch recht begrenzt. Offensichtlich arbeitet Nikon aber stark am Ausbau des Sortiments und bringt kontinuierlich neue Z-Linsen auf den Markt.

Mithilfe des FTZ Adapters (bedeutet: F-zu-Z Anschluss) kannst du so lange alle vorhandenen F-Objektive auf das neue Bajonett adaptieren und ggfs. an deiner neuen Z-Kamera nutzen. Den Praxisberichten vieler Kollegen nach funktioniert der Adapter erstaunlich gut und reibungslos.

Nikon D850 vs. Nikon Z7 - FTZ-Adapter für F-Objektive am Z-Mount
Z7 mit FTZ-Adapter für F-Objektive am Z-Mount

Mich persönlich stört dabei das Größen- bzw. Längenverhältnis von Z-Kamera zu F-Objektiv. Besonders mit dem davor geschaltetem Adapterring sieht die ganze Kombination dann schon etwas komisch und vorderlastig aus. Relativ kleine und schmale Kamera mit schwerem Objektiv.

Bei den Weitwinkel Objektiven beispielsweise hat das abgebildete F-Objektiv Nikkor 16-35mm ein Gewicht von 680 Gramm, plus das Gewicht des Adapters. Das neue Z-Weitwinkel-Objektiv Nikkor Z 14-30mm bringt dagegen nur 485 Gramm auf die Waage, bzw. an die Kamera. Fraglich ist, wie sich die Last des schwereren Objektivs mit Adapter am Stativ äußert.

Zusammen gefasst ist es sehr cool, dass Nikon diesen Adapter zur Verfügung stellt und man die vorhandenen Linsen weiternutzen kann. Mir ist er aber mit den Objektiven zusammen zu bullig und unhandlich für die kleineren Kameras der Z-Serie. Es passt für mich optisch nicht so recht zusammen und ist eher eine Übergangslösung.

Objektive mit nativen Anschlüssen

Für Landschaftsfotografen sind tendenziell eher Weitwinkel Objektive interessant. In diesem Segment gibt es für beide Anschlüsse bereits professionelle, gegen Staub und Feuchtigkeit abgedichtete, Linsen mit hoher Vergütung des Glases. Die unterschiedlichen Vergütungsvarianten der Linsen haben dabei abenteuerliche und teils exotisch klingende Namen, wie Nanokristall-, ARNEO- oder Fluor-Vergütung vom Hersteller bekommen.

Meine aktuellen Empfehlungen für die beiden Kameras des Vergleichs Nikon D850 vs. Nikon Z7 sind:

💡 Bonus: Mehr Informationen über Objektive für Landschaftsfotografie gibt es in meinem verlinkten Artikel. Darin erfährst du auch, warum ein teures und lichtstarkes Objektiv mit einer großen Offenblende für die Landschaftsfotografie nicht notwendig ist. Für Landschaftsfotografen sind der Polfilter und neutrale Graufilter für die Objektive hingegen ein Muss.

🔎 Tipp: Was du mit diesen Filtern alles anstellen kannst, erfährst in meinem ausführlichen Artikel 10 Tipps für kreative Landschaftsfotos.

Bildstabilisator

Ein vorhandener Bildstabilisator ist für mich sehr wichtig. Mit seiner Hilfe kannst du auch mal bei spontan auftretenden Lichtsituationen oder Tierbegegnungen das Foto ohne Stativ trotzdem scharf im Kasten haben. Das Foto des Papageientauchers, der entspannt an der Klippe sitzend, in den Sonnenuntergang guckt, hätte ich ohne den hohen Dynamikumfang meiner Kamera in Verbindung mit dem Bildstabilisator des Objektivs nicht so spontan und locker aus der Hüfte aufnehmen können.

Nikon D850 vs. Nikon Z7 - Bildstabilisator
Ein Papageientaucher guckt in den Sonnenuntergang | Zum Bild

Einstellungen: F/8, 1/50 Sekunde, ISO400 | Ausrüstung: Nikon D810 + Nikkor 16-35mm + Polfilter

Der nun in der Nikon Z7 intern verbaute Bildstabilisator ist einer der größten Unterschiede der beiden Kameras. Angeblich funktioniert er auch super in Kombination mit einem bereits vorhandenen Bildstabilisator am Objektiv und sie ergänzen sich problemlos.

Wie du bei den Objektivempfehlungen oben sehen kannst, haben beide Objektive mit F-Bajonett, also die nativen DSLR Objektive, einen Bildstabilisator verbaut. Die neueren Z-Objektive verzichten darauf, aufgrund des internen Bildstabilisators der Kamera. Bei Tests mit der Z7 konnten selbst im Tele-Brennweitenbereich bei 70mm noch Belichtungen bei einer halben Sekunde scharf aus der Hand fotografiert werden. Das ist wirklich beeindruckend.

Autofokus

Der Autofokus spielt für die reine Landschaftsfotografie eine eher untergeordnete Rolle. Tier- und Sportfotografen sind eher auf dessen Geschwindigkeit und Treffgenauigkeit angewiesen. Ich habe ihn als Kriterium mit aufgenommen, da es hier zwischen den verbauten Technologien der beiden Systeme DSLR und DSLM grundsätzliche Unterschiede gibt.

Spiegelreflexkameras arbeiten mit einem Phasendetektions-Autofokus, spiegellose Systemkameras mit einem Kontrast-Autofokus (oder mittlerweile mit einem Hybrid-Autofokus). Der Kontrast-AF ist langsamer und funktioniert bei schlechten Lichtverhältnissen unzuverlässiger. Die Technologie schreitet voran und nun haben auch hochklassige Systemkameras einen Phasendetektions-AF verbaut, allerdings direkt auf dem Sensor selbst und nicht in einem extra Modul. Das soll an technischem Firlefanz an dieser Stelle aber als Information reichen.

Unterm Strich hat die D850 hier im direkten Vergleich beim Fotografieren von Serienaufnahmen die Nase vorn. Die Z7 punktet dagegen beim Filmen mit dem besser nachführenden Autofokus.

Gewicht

Wie schon eingangs geschrieben, spielt das Gewicht für Landschaftsfotografen eine sehr große Rolle. Ob beim Wandern oder auf Flugreisen im Handgepäck, das Gewicht der Ausrüstung ist ein zentrales Thema. Niemand will mehrere überflüssige Kilo an Foto-Equipment auf dem Rücken einen Berg hoch transportieren.

Kamera Ausrüstung Landschaftsfotografie
Meine Kamera Ausrüstung für Landschaftsfotografie

An der Größe und dem Gewicht der Kamera orientiert sich meistens auch der ganze Rest der Ausrüstung. Seien es die Objektive, das stabile Stativ und nicht zuletzt der Rucksack, in dem alles verstaut wird.

In diesem Bereich sind die Systemkameras den Spiegelreflexkameras um Längen voraus. Mit ihnen kann die gesamte Ausrüstung um einige Kilo leichter werden. Das ist auch einer der hauptsächlichen Wechselgründe für Landschaftsfotografen.

Sucher – optisch oder elektronisch

Die klassischen Spiegelreflex-Kameras geben den aktuellen Bildausschnitt über das optische System an den Sucher weiter. Es ist ein reales Bild, wie wir es zu diesem Zeitpunkt auch mit unseren Augen sehen. Der elektronische Sucher dagegen, gibt eine Simulation der angewandten Einstellungen von Blende, Belichtungszeit und ISO als Bild an das Display im Sucher weiter. So kannst du z.B. auch ein Live-Histogramm einblenden, was dir eine eventuelle Über- oder Unterbelichtung des Fotos vorhersagen kann. Das ist schon sehr nett.

Nikon D850 vs. Nikon Z7 - Der Sucher
Anleger bei Zingst zum Sonnenuntergang als Langzeitbelichtung | Zum Bild

Einstellungen: F/8, 30 Sekunden, ISO200 | Ausrüstung: Nikon D810 + Nikkor 16-35mm + Polfilter

Allerdings funktioniert die Simulation des späteren Fotos, wie es auf die Speicherkarte geschrieben wird, nur eingeschränkt. Die Schärfe wird beispielsweise nur bis Blende F/5.6 richtig dargestellt und das Display verbraucht natürlich zusätzlich Strom. Nutzt du abdunkelnde Filter wie den Polfilter oder Graufilter in Kombination mit einer Langzeitbelichtung, wird auch dabei das fertige Bild nicht korrekt im Sucher dargestellt werden können. Das obige Bild mit einer 30 Sekunden Belichtung und der kompletten Glättung des Meeres und der Intensivierung der Farben kann auch im elektronischen Sucher nicht vorab korrekt berechnet werden.

Am Ende ist es ein bisschen eine Glaubensfrage und Geschmackssache, ob du den optischen Sucher (OVF) oder elektronischen Sucher (EVF) bevorzugst. Geh am besten einfach mal in ein Foto Geschäft deines Vertrauens und probiere beide aus. Alleine durch den erhöhten Stromverbrauch bin ich eher für das klassische System zu begeistern. Ich persönlich brauche auch nicht die Simulation der fotografischen Parameter im Display, die ohnehin nur in Standardsituation richtig funktioniert.

Preis

Wenn du nicht gerade ein russischer Oligarch oder ein glücklicher Lotto Millionär bist, wird der Preis der Kamera natürlich eine Rolle für dich spielen und eins der entscheidenden Kaufkriterien sein. Bei kostenintensiven Kameras sind meistens auch die entsprechenden Objektive und sämtliches Zubehör für die Kamera teurer.

Das fängt beim Ersatzakku an und geht weiter bis zum Stativ, dem Fernauslöser und den Speicherkarten. Für diesen Vergleich ist der Preis allerdings wenig ausschlaggebend, da beide im gleichen Preissegment angesiedelt sind und sich auch die Preise für das Zubehör nicht deutlich voneinander unterscheiden.

Akkulaufzeit

Die Akkulaufzeit der Kameras und die mit einer Akkuladung möglichen Fotos unterscheiden sich im Vergleich Nikon D850 vs. Z7 sehr deutlich voneinander. Während die DSLR ca. 1840 Fotos mit einem Akku aufnehmen kann, schafft es die DSLM gerade mal auf ca. 330 Fotos. Für Landschaftsfotografen, die viel und lange draußen in der Natur unterwegs sind, kann das ein entscheidendes Kriterium sein. Das Gewicht, was du an Kamera Gehäuse und Linsen einsparst, nimmst du am Ende auf einer Trekkingtour wieder in Form von mehreren Ersatzakkus mit. Da beißt sich die Katze in den Schwanz.

Nikon D850 vs. Nikon Z7 - Akkulaufzeit
Fotoexpedition mit dem Auto

Der Akkuverbrauch ist natürlich abhängig von deinem Nutzungsverhalten, aber der Unterschied hier ist so groß, den kann man auch damit nicht einfach wegdiskutieren. Wenn du, wie ich, öfter auf langen Wanderungen über Nacht draußen zum Fotografieren unterwegs bist oder auch ausgedehnte Fototouren mit dem Auto unternimmst, spielt der Akkuverbrauch eine wesentliche Rolle. Auf solchen Roadtrips lade ich Kameras, Drohne, Laptop und Handy komplett über Adapter und Wechselrichter im Auto beim Fahren. In einem solchen Szenario ist es natürlich von Vorteil, wenn du mit einem Akku fünf bis sechs Mal so viele Fotos aufnehmen kannst, bevor er wieder geladen werden muss.

Haptik

Landschaftsfotografen arbeiten viel vom Stativ aus, daher ist die Haptik kein gravierendes Kaufkriterium. Da beide Modelle hier im Vergleich Nikon D850 vs. Z7 über einen sehr hohen Dynamikumfang verfügen und die Z7 zusätzlich einen internen Bildstabilisator verbaut hat, wirst du das Stativ seltener benutzen müssen und öfter mit der Kamera in der Hand fotografieren können. Die Kamera sollte sich daher gut in deiner Hand anfühlen.

Geh am besten einfach in einen Fotoladen bei dir vor Ort und nimm beide Modelle in die Hand. Dein Bauchgefühl wird dir zuverlässig mitteilen, welche der beiden Kameras sich von der Haptik her, besser für dich eignet. Ich persönlich mag mehr das bullige Auftreten der D850. Ihr Gewicht in der Hand und beim Wandern auf dem Rücken unterstreicht für mich irgendwie auch die Ernsthaftigkeit, mit der ich ans Fotografieren herangehe. Wenn ich z.B. nur Fotos mit einer Kompaktkamera oder dem Handy aufnehme, achte ich nicht so penibel auf eine klare und ausdrucksstarke Bildkomposition. Das ist aber natürlich nur meine ganz subjektive Meinung und Erfahrung.

Videos

Auch bei dem Filmen von Videos liegen beide Modelle gleich auf und sind auf demselben hohen technischen Niveau. Beide Kameras können Ultra-HD mit 30 Bildern pro Sekunde aufzeichnen. Im Full-HD Modus schreiben sie beide sogar mit bis zu 120 Bildern pro Sekunde Daten auf die Speicherkarte. Die D850 bietet dabei einen Slot für SD Karten, sowie einen für XQD Karten an. Die Z7 hingegen bietet nur einen Slot für die weitaus teureren XQD Karten.

Filmdreh in Island
Filmdreh für einen Werbespot in Island am Godafoss

Die Qualität der Videos ist bei beiden top. Die Z7 hat gegenüber der D850 eine bessere Autofokus-Verfolgung. Das ist vor allem interessant für Blogger und Leute die Vlogs für Youtube oder andere Social Media Kanäle erstellen wollen. Wenn du also deinen Schwerpunkt eher auf dem Erstellen von Videos legst, bist du mit der Nikon Z7 besser bedient.

Der Vergleich Nikon D850 vs. Z7

Die auffälligsten Unterschiede

Die auffälligsten Unterschiede der beiden Nikon Kameras Nikon D850 und Nikon Z7 sind der integrierte Bildstabilisator, die Haptik und das Gewicht, die Akkulaufzeit und das verfügbare Zubehör, wie die Objektive.

Nikon D850

Die Nikon D850 ist der Platzhirsch unter den Vollformat Kameras für Landschaftsfotografie. Sie ist ein über die Jahre weiter entwickeltes und praxiserprobtes Arbeitspferd für Fotografen aller Art. Ob du in einem Sandsturm in der Wüste, im feuchten Dschungel oder in der kalten Arktis fotografierst, die D850 bietet eine ausgezeichnete Wetterfestigkeit, robustes Design, lange Akkulaufzeiten und eine hohe Benutzerfreundlichkeit. Der optische Sucher ist groß und hell und arbeitet ohne zusätzlichen Strom zu verbrauchen. Zu guter Letzt funktioniert die Kamera reibungslos mit Nikon’s riesigem bisherigen Objektivsortiment, ohne auf Adapter zurückgreifen zu müssen.

Kamera Gehäuse der DSLR Nikon D850
Vollformat DSLR Kamera: Nikon D850

Vorteile

  • etwas höherer Dynamikumfang
  • viel höhere Akkulaufzeit
  • duale Speicherkarten möglich (Daten können parallel geschrieben werden)
  • viel mehr native Linsen (mit hervorragender und bewährter Qualität)
  • praxiserprobtes Arbeitspferd

Nachteile

  • Hohes Gewicht (besonders in Kombination mit den recht schweren F-Objektiven mit VR)
  • Verschleiß am Spiegelreflex-System
  • AF Nachführung bei Videos nicht so gut

Nikon Z7

Die Z7 wiederum ist der Newcomer in der Reihe, der sich erst noch in der Praxis bewähren muss. Die Kamera bietet mit dem neuen Autofokus System und der internen Bildstabilisierung einige sehr interessante neue Technologien und einen faszinierenden Form- und Gewichtsfaktor in Kombination mit dem hochauflösenden Sensor. Sie ist wohl der nächste logische Schritt der Entwicklung und der Anfang einer neuen Generation von Kameras und Objektiven von Nikon. Obwohl die zahlreichen F-Objektive und Kameras weiterhin unterstützt werden, vermute ich, dass Nikon in der Zukunft immer mehr seiner Ressourcen auf die Weiterentwicklung für Objektive des neuen Z-Bajonetts verlagern wird.

Kamera Gehäuse der DSLM Nikon Z7
Vollformat DSLM Kamera: Nikon Z7

Vorteile

  • kompakte Ausmaße & geringes Gewicht
  • exzellenter elektronischer Sucher
  • nahezu verschleißfreier elektronischer Verschluss
  • integrierter Bildstabilisator
  • schneller AF-S (bei halbwegs gutem Licht)

Nachteile

  • sehr kurze Akkulaufzeit (vor allem im Vergleich mit der D850)
  • bisher weniger Objektive und Zubehör zur Auswahl
  • zu knapp bemessener Pufferspeicher (d.h. weniger Serienbilder)
  • nur teure XQD-Karte ohne spürbare Vorteile nutzbar
  • relativ neue Technik, die sich in der Praxis noch bewähren muss

Testdaten und Vergleich von DXO

Die Kollegen von DXOMARK.com haben die beiden Kameras ebenfalls miteinander verglichen. Die Ergebnisse und Messwerte sind in der Abbildung unterhalb zu sehen. Auch bei dieser Gegenüberstellung machen beide Kameras eine sehr gute Figur mit nahezu identischen Messwerten. Mit einem knappen Vorsprung „siegt“ die D850 mit einer Gesamtpunktzahl von sagenhaften 100 Punkten.

Nikon D850 vs. Nikon Z7 - Technische Daten
Nikon D850 vs. Nikon Z7 im DXO Vergleich

Download von originalen RAW Dateien

Damit du dir selbst einen Eindruck der hervorragenden Bildqualität der beiden Kameras machen kannst, habe ich dir jeweils eine originale und unbearbeitete RAW Datei in ein ZIP Archiv gepackt.

Einstellungen der Beispielbilder

Die Einstellungen sind bei beiden Kameras Blende F/8 und ISO 64 bei 24mm Brennweite. An der Nikon Z7 war das Nikkor Z 24-70mm, an der Nikon D850 das Nikkor 24-70mm montiert.

🔎 Tipp: Wenn du auf der Suche nach den besten Objektiven für Landschaftsfotografie bist, wirf mal einen Blick in meinen verlinkten Artikel mit den besten Linsen für Nikon, Canon und Sony Vollformat sowie APS-C Kameras.

Ich empfehle dir, nach dem Download mal die dunklen Tonwerte (linkes Ende der Skala) mittels einer Gradiationskurve in Photoshop hochzuziehen und dir dann das Ergebnis auf 100% Zoom anzugucken. Erst dann weißt du, auf welchem hohen technischen Niveau wir uns hier mit diesen beiden Kameras befinden. Viel Spaß bei deinem eigenen Pixel Peeping!

Nikon D850 vs. Nikon Z7 - Raw Fotos
Aufhellen der Raw Daten der Nikon Z7 – 100% Zoom

Es reicht theoretisch schon, wenn du im RAW Konverter von Adobe beim Öffnen einer der beiden RAWs auf „Automatisch“ entwickeln klickst. Das Ergebnis wird dich einfach umhauen. Nicht umsonst sind das effektiv zwei der besten Kameras, die es auf dem Markt für erschwingliches Geld zu kaufen gibt.

Download der RAW Dateien

Der Download startet, wenn du auf den Link klickst. Nachdem Speichern des Archivs kannst du die beiden Dateien an einem Ort deiner Wahl entpacken und loslegen.

💾 Download der beiden unkomprimierten RAW Dateien (ca. 150 MB): Nikon D850 vs. Z7 RAWs

💡 Hinweis: Welche enormen Vorteile dir das Fotografieren im RAW Format bietet, erfährst du in meinem verlinkten Artikel über das Dateiformat – RAW vs. JPG. Darin aufgelistet sind auch kostenlose Alternativen zum Adobe RAW Konverter.

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Mein Fazit zum Vergleich Nikon D850 vs. Z7

Was ist nun mein Fazit zum Vergleich Nikon D850 vs. Z7? Beide Kameras sind auf einem technisch sehr hohem Niveau und liefern Bildmaterial in großartiger Qualität ab. Sie sind Nikon’s unangefochtene Flaggschiffe in ihrem Segment der Spiegelreflex sowie Spiegellosen Vollformat Kameras. Die Sensoren und anderen technischen Parameter ähneln sich zu großen Teilen stark. Auch beim Preis gibt es keinen signifikanten Unterschied, sodass es eher eine Entscheidung der Geschmäcker ist. Falsch machst du mit dem Kauf einer der beiden Kameras auf jeden Fall nichts!

Foto Erhardt

Welche Kamera kann ich empfehlen

Warum ich mich für die D850 entschieden habe

Ich benutze die Kameras der D800er Serie schon viele Jahre. Dementsprechend habe ich die passenden Objektive für Landschaftsfotografie mit F-Bajonett schon längst im Fotorucksack und kann sie direkt an der D850 weiterverwenden. Würde ich auf die Nikon Z7 wechseln, müsste ich nach und nach alle Objektive auf die Z-Serie umstellen, da der FTZ Adapter für mich keine Dauerlösung darstellt.

Das schon vorhandene Objektivsortiment, das Quäntchen mehr an Dynamikumfang sowie die erheblich größere Akkuleistung der D850 gegenüber der Z7 haben mich letztendlich dazu bewogen von der Nikon D810 auf die D850 und nicht auf die Z7 und damit auf ein spiegelloses System zu wechseln.

Warum die Z7 für Neueinsteiger die bessere Wahl ist

Hätte ich nicht schon alle Linsen, ein entsprechendes Stativ, SD Speicherkarten und den Ersatzbody der D810, würde ich wahrscheinlich direkt mit dem Kauf der Nikon Z7 in die Z-Serie einsteigen. Die kompakte Bauform und das geringere Gewicht der Ausrüstung sind vor allem für Landschaftsfotografen, die viel draußen und in der Natur unterwegs sind, sehr empfehlenswert.

Zusammenfassung

Die etwas größere Nikon D850 mit ihrer robusten Bauweise und praxiserprobten Komponenten ist vielleicht die letzte ihrer Art und aktuell im Gesamtklassement die beste Kamera für Landschaftsfotografie. Die wenigen Schwächen, die die Nikon Z7 gegenüber ihrem DSLR Pendant hat, sind im Vergleich mit anderen Kameras nur jammern (oder wie wir auf sächsisch sagen würden: ningeln) auf sehr hohem Niveau. Es kommt also auf deine schon vorhandene Ausrüstung an und ist ebenso Geschmackssache, für welche der beiden Kameras du dich am Ende beim Vergleich Nikon D850 vs. Z7 entscheidest.

Nikon D850 vs. Z7 1 Star2 Stars3 Stars4 Stars5 Stars (3 Stimmen, Im Schnitt: 5,00 von 5)

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Veröffentlicht von

Ich bin Dave und seit über 15 Jahren leidenschaftlicher Landschafts- und Architekturfotograf. Meine Erfahrungen und mein über die Jahre zusammengetragenes Wissen in diesen Bereichen der Fotografie gebe ich gern hier auf diesen Seiten in den Rubriken Tutorials, Ausrüstung und Reisen an dich weiter. Um zukünftig keinen dieser Beiträge mehr zu verpassen, kannst Du einfach meinen kostenlosen Newsletter abonnieren oder den ebenso kostenlosen RSS Feed benutzen. Eine kleine Auswahl meiner Landschaftsfotos findest du hier in der Galerie und auf meiner persönlichen Foto Webseite.

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8 Kommentare

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  1. Meines Erachtens liegt die BQ der aktuellen FF-Sensoren auch über die Marken hinweg auf derart hohem Level, dass das eigentlich kein großes Unterscheidungskriterium mehr ist.

    In einem Kommentar hier wurde der SW-Modus des Suchers bei Spiegellosen als Vorteil genannt und das sehe ich auch so. Ich nutze das sehr häufig, da ich viel in SW mache.

    Meine letzte DSLR war die Nikon D850. Ich hatte grosse Probleme mit Front-/Backfocus, insbesondere bei Zooms und leider lässt sich bei Nikon ja nur ein Korrekturwert einstellen, während man bei Canon einen für Weitwinkel und einen für Tele bei einem Zoom speichern kann. Dieser Umstand war für mich ein K.O.-Kriterium denn die hohe Auflösung ist hier dann schnell eher Fluch als Segen. In der Landschaftsfotografie, wo man viel manuell einstellt mag das kein Punkt sein.

    Ein weiterer Punkt ist die Qualität vieler F-Optiken an der hohen Auflösung für mich gewesen und da war einiges nicht mehr so wie ich mir das Vorstelle, auch hier zumeist bei den Zooms.

    Die neuen Z-Objektive sind da in einer anderen Liga, exemplarisch sei hier das 4/24-120mm genannt.

    Kurzum, wenn man nur Landschaftsfotografie macht, dazu viel manuell einstellt und vor allem gute Festbrennweiten nutzt, kann man getrost bei den D8xx Systemen bleiben.

    Hat man ein breiteres Portfolio und nutzt Zooms, ist man m.E. mit dem Z-System besser aufgestellt.

    1. Hallo und vielen Dank für deinen Kommentar und das Teilen deiner Erfahrungen!

      Ja, da stimme ich dir absolut zu. Die Bildqualität der modernen Kameras ist besonders im FF Segment generell sehr hoch.
      Die Features vom elektronischen Sucher sind halt Geschmackssache. Es kommt auch auf den fotografischen Stil an. Ich
      brauche sie z.B. nicht unbedingt. Das mit den Schärfeproblemen ist interessant. Konnte ich bei meiner D850 bisher so
      nicht feststellen, aber wahrscheinlich fotografieren wir auch unterschiedlich komplizierte Motive, was den Fokus angeht.
      Meine Landschaften bewegen sich meistens nicht sehr schnell und stellen den Autofokus deshalb auch vor weniger Probleme. 🙂

      Beste Grüße und gut Licht,
      Dave

  2. Ich finde einen sehr wichtigen Aspekt für Schwarz-Weiß-Fotografie, dass man in einem elektronischen Sucher bereits annähernd das Bild sehen kann, das man bekommt, ohne selbst von Farbe auf S/W „umdenken“ zu müssen. Man kann so viel leichter beurteilen, ob ein Motiv ein dankendeswertes auch in S/W ist. Natürlich kann man auch die Live-View-Funktion des Displays bei einer Spiegel-Kamera einsetzen, jedoch dann mit noch höherem Stromverbrauch als beim elektronischen Sucher des digitalen Bruders und viel umständlicher. Wer also auf Schwarz-Weiß-Pirsch ist, sollte diesen Aspekt nicht unberücksichtigt lassen. Wer sich mal selbst ausprobieren möchte, kann z. B. auf seinem Handy eine Foto-App installieren, die das Motiv gleich auf Schwarz-Weiß anzeigt und dabei sogar ggf. fotografische Filter, wie etwa Orange oder Rotfilter, simuliert. So kann man schnell auf den Geschmack kommen und ohne weitere Kosten üben.

    1. Hallo Matthias!

      Vielen Dank für deinen Kommentar und den Hinweis. 🙂

      Das stimmt, die Einstellung für den elektronischen Sucher kann wirklich hilfreich sein, wenn man das Feature braucht. Und ja genau, bei einigen DSLR Kameras ist das auch im Live-View Modus am Display möglich. Ich habe das allerdings noch nie ausprobiert.

      Beste Grüße, Dave

  3. Ich stehe eben auch vor der Entscheidung, ob ich ZUSÄTZLICH zu den bereits vorhandenen NIKONS (D810 und D750) eine Z7 kaufe. Bin ebenfalls leidenschaftlicher Landschaftsfotograf. Bislang wollte ich meinen Objektivbestand (14-24, 16-35, 24-120, 70-200, 70-350) mit einem 24-70 2,8 ausbauen. Aber 2,8? Die anderen Linsen sind schon schwer genug. Das neue 24-70 Z-Objektiv soll ja hervorragend mit der Z7 harmonieren. Also? Warum bislang nicht? Version Z7II wählen? Einiges teuerer. Und bei meiner langsamen Art zu fotografieren brauche ich den Speed der Vers.2 ganz sicher nicht. Das Thema Streifenbildung/banding, das derzeit in Tests und Foren breit thematisiert wird, ist das ein echtes Problem oder nur hochgeschraubtes Gequatsche aufgrund schludriger Bildermache? Mit meinen 68 Jährchen und 45 Jahren Fotografieerfahrung (OM-1, Nikon F90, F4, analog zuletzt Zenza Bronica 6×6, Mamiya RB67, etc.) mit eigener DuKa, bin ich eigentlich von Anfang an gewohnt, ordentlich zu belichten. Z7 klingt eigentlich nach noch mehr Mittelformatqualität. Und eigentlich beantwortet sich meine Zögerlichkeit dennoch fast von selbst: Tu`s! Brauch´nur noch ´nen Stups.

    1. Hallo Erwin!

      Danke für deinen Kommentar. 🙂 Tja, man hat die Qual der Wahl und kann eigentlich nichts wirklich verkehrt machen.

      Ich glaube, was die Bildqualität angeht sind diese Modelle alle auf einem sehr hohen Niveau und dieser Tratsch in den Foren ist, wie du es nennst, nur „hochgeschraubtes Gequatsche“. Das sind meiner Erfahrung nach meistens Leute, die bei weitem mehr Zeit mit irgendwelchen Labor-Messwerten verbringen, als das sie tatsächlich fotografieren. 😉

      Das geringere Gewicht und der integrierte Sensor-Bildstabi sind für mich die großen Vorteile der Systemkameras gegenüber den größeren Spiegelreflex-Modellen. Ich habe mich letztendlich aber guten Gewissens für ein Upgrade auf die D850 entschieden und damit den Austausch auf die Z-Objektive verschoben… obendrein ist die D850 ja wahrscheinlich auch die letzte „ihrer Art“.

      Auf jeden Fall keine leichte Entscheidung.. 🙂

  4. Hallo Dave,

    zu diesem Thema gibt es einen schönen Test von Stefan Imig, der ebenfalls Fotograf ist. Du findest den Test unter https://www.stefan-imig.de/nikon-z7-review/
    Sein Fazit: Die Z7 ist auf dem gleichen Niveau wie die D850, hat aber einen entscheidenden Nachteil: der elektronische Sucher zeigt das Bild nur bis Blende 5,6 an. Blendet er weiter ab, so wird der Effekt nicht angezeigt. Konsequenz: Der Sonnenstern wird nicht angezeigt, sondern kann nur nachträglich auf dem fertigen Bild überprüft werden.

    Ist dies für Dich kein Kriterium beim Einsatz der Kamera?

    Gruß Bernd

    1. Hallo Bernd,

      vielen Dank für deinen Kommentar und den Link!

      Ich habe das Problem mit der geschlossenen Blende und der Vorschau im Sucherbild der Z7 bei den Kriterien im Unterpunkt „Sucher – optisch oder elektronisch“ erwähnt. Es wäre für mich aber kein Kauf entscheidender Nachteil. Du kannst den Sonnenstern oder die Effekte einer Langzeitbelichtung ja auch einfach, wie bisher von der DSLR gewohnt, im Reviewbild auf dem normalen Display der Kamera ansehen und kontrollieren.

      Die Vorschau im elekronischen Sucher scheint nur in den gängigen Standard Situationen zu funktionieren. Für kreative Fotos mit ungewöhnlichen Einstellungen muss man immer noch die Vorschau in seinem Kopf benutzen. 🙂 Bei sehr langen Belichtungen wird die Vorschau im Sucher niemals ein verlässliches Bild produzieren können. Sie müsste das Ziehen der Wolken vorhersagen und die Glättung der Wellen im Wasser usw. Dass das nicht geht, liegt aber in der Natur der Sache und stört mich nicht weiter. Die Vorschau des Sonnensterns wäre nett, aber am Ende wäre auch das nicht das finale Foto. Der Sonnenstern ensteht ja meist bei geschlossener Blende F/22. Dabei tritt aber der Effekt der Diffraktion auf und die Pixel im Rest des Bildes werden leicht verwaschen und unscharf. Deshalb wird nur der „Sonnenteil“ dieser Aufnahme in ein anderes Foto, was mit „normaler“ Blende (z.B. F/11) aufgenommen wurde, über eine Ebene eingeblendet. Dadurch bleibt die knackige Schärfe im Bild in den übrigen Bereichen erhalten. Das wirklich fertige Foto sieht man also so oder so erst am PC Monitor.

      Grüße, Dave

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