Für den Kameravergleich habe ich eine Spiegelreflexkamera, eine Systemkamera, eine Kompaktkamera und eine Handykamera gegeneinander antreten lassen. In der Auswertung vergleiche ich die Bildqualität, das Handling und die kreativen sowie gestalterischen Möglichkeiten der unterschiedlichen Kameras miteinander.
Einstellungen: F/11, 4 Sekunden, ISO64 | Ausrüstung: Nikon D850 + Nikkor 16-35mm + Polfilter + Stativ
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Wie kam es zum Kameravergleich
Die Bildqualität moderner Kameras ist heutzutage durchweg auf einem hohen Niveau. Wann lohnt es sich also überhaupt noch eine große und schwere Spiegelreflex- oder Systemkamera zu benutzen und wann reicht eine Kompaktkamera oder sogar die Handykamera vom Smartphone zum Fotografieren aus? Diese und weitere Fragen möchte ich mit dem Kameravergleich einmal näher beleuchten.
Um die unterschiedlichen Kameratypen im Praxistest miteinander zu vergleichen, habe ich deshalb beim Shooting für das obige Landschaftsfoto zum Sonnenuntergang eine Spiegelreflexkamera, Systemkamera, Kompaktkamera und Handykamera gegeneinander antreten lassen. Für einen bequemen Transport der gesamten Ausrüstung zur Foto-Location am See habe ich den Tamrac Anvil 27 Wander-Fotorucksack (Foto oberhalb) benutzt. Er bietet ausreichend Platz für mehrere Kameras samt Objektiven und ist trotzdem sehr angenehm zu tragen.
Das Testsetup für den Kameravergleich
Die Testaufnahmen mit den unterschiedlichen Kameras habe ich noch vor dem eigentlichen Sonnenuntergang aufgenommen. Außerdem habe ich mit dem Licht fotografiert, nicht ins Gegenlicht. Dadurch war die Aufnahmesituation vom Licht- und Dynamikumfang her aus Kamera- und Sensor-Sicht technisch relativ einfach zu handhaben.
Ich habe alle Testaufnahmen praxisnah im Blendenprioritätsmodus mit der kleinstmöglichen Brennweite der jeweiligen Kamera aufgenommen und versucht, bei allen Aufnahmen den gleichen Bildausschnitt zu treffen. Die grundsätzlichen Kameraeinstellungen sind bei allen Fotos so ähnlich wie möglich.
Das bedeutet, ich habe die native Einstellung der Kamera für die ISO genutzt, die Blende auf F/8 geschlossen und die Verschlusszeit wird im A-Modus (Aperture-Priority) automatisch für die Szene errechnet. Das sind meine üblichen Kameraeinstellungen für Landschaftsfotografie.
Unterschiede der Kameras
Bevor wir zur Auswertung des Kameravergleichs und den Testaufnahmen kommen, möchte ich noch einmal kurz auf die grundsätzlichen Unterschiede bei der Ausstattung und den technischen Details der Kameras eingehen. Diese sind nämlich maßgeblich für die Bildqualitätsmerkmale wie Schärfe, Rauschverhalten und Dynamikumfang verantwortlich.
Sensor und Bildqualität
Der Sensor und dessen Größe sind hauptverantwortlich für die Bildqualität einer Kamera. Grundsätzlich lässt sich sagen: Je größer der Sensor in der Kamera, desto besser ist auch die Bildqualität.
Auch wenn die Marketingabteilungen der Hersteller nicht müde werden, damit zu werben, sehr viele Megapixel auf einem kleinen Sensor sind hingegen kein Garant für eine hohe Bildqualität. Die Abbildung unterhalb zeigt dir die Größenverhältnisse gängiger Kamerasensoren im Vergleich.
Sehr viele Pixel auf einem kleinen Sensor bedeuten nur, dass jedem Pixel weniger Platz zur Verfügung steht und er somit auch weniger Licht einfangen kann, was wiederum zu mehr Bildrauschen und damit zu geringerer Bildqualität führt.
🔎 Ein Beispiel: Eine Kamera mit APS-C oder DX Sensor mit rund 20 Megapixeln wird aufgrund ihres größeren Sensors also immer eine bessere Bildqualität liefern als eine Handykamera mit z.B. 48 Megapixeln, die sich aber ihren Platz auf einem sehr kleinen 1/2,5 Zoll Sensor teilen müssen.
Größe und Haptik
Die Kameras hier im Kameravergleich unterscheiden sich sehr in ihrer Größe und der damit verbundenen Haptik. Je größer eine Kamera, umso schwerer ist sie natürlich auch immer zum Fotospot zu transportieren.
Falls du als Landschaftsfotograf sehr viel vom Stativ fotografierst, wird dir die Haptik einer Kamera relativ egal sein. Bist du aber Hochzeits- oder Event-Fotograf und arbeitest viel mit der Kamera in der Hand, dann sind das Gewicht und die Haptik umso wichtiger.
Ob sich der Mehraufwand an Kosten und dem teils schweißtreibenden Transport einer schweren Ausrüstung mit großen Objektiven und Stativ lohnt, hängt vor allem davon ab, was und wie du fotografieren möchtest und was du mit den Aufnahmen im Nachgang vorhast. Darauf gehe ich weiter unten noch näher ein.
Die Abbildung oberhalb zeigt von links nach rechts, eine APS-C Systemkamera, eine Vollformat Spiegelreflexkamera und eine Kompaktkamera im direkten Größenvergleich. Genau diese Kameras habe ich auch für den Kameravergleich benutzt.
Automatik und Einstellmöglichkeiten
Alle dedizierten Kameras hier im Vergleich bieten die üblichen Aufnahmemodi und Einstellungsmöglichkeiten für Foto- und Videoaufnahmen. Sehr schön zu sehen ist das an der Nikon Z fc Systemkamera im Foto unterhalb. Alle wichtigen Aufnahmeparameter kannst du direkt mit einem extra Einstellrad anpassen und musst dich dafür nicht erst durch fummelige Menüs suchen und wischen.
Genau diese Einstellmöglichkeiten erlauben dir, beim Fotografieren kreativ zu werden und dynamisch auf bestimmte Lichtsituationen zu reagieren. Gegenüber dem Automatik-Modus und den (teils) fehlenden Einstellmöglichkeiten bei einer Handykamera bieten dir die „großen“ Kameras viel mehr kreativen Spielraum und fotografische Möglichkeiten.
Wechselobjektive, Filter und Stativ
Systemkameras und Spiegelreflexkameras bieten dir darüber hinaus die Möglichkeit, Wechselobjektive am Kameragehäuse zu benutzen. Durch die unterschiedlichen Brennweiten der Objektive kannst du auch unterschiedliche Motive und fotografische Genres (z.B. Landschaft, Porträt, Makro) mit nur einer Kamera ausprobieren.
Kompaktkameras und Handykameras haben hingegen nur ein Zoom-Objektiv oder ein bis drei unterschiedliche feste Brennweiten. Den optionalen zusätzlichen digitalen Zoom kannst du aufgrund der miserablen Bildqualität getrost vergessen und in den Skat drücken.
Das Benutzen von Filtern und einem Stativ ist in vielen Bereichen beim Fotografieren ein Muss. Als Landschaftsfotograf nutze ich z.B. bei ca. 90 Prozent meiner Aufnahmen einen Polfilter (Abb. oben), um die Fotos schon bei der Aufnahme zu verbessern. Kreative Langzeitbelichtungen und Mehrfachbelichtungen bei schwierigen Lichtsituationen funktionieren nur mit einem Stativ und Fernauslöser und beugen unscharfen Aufnahmen vor.
💡 Bonus: Warum der Polfilter so wichtig bei der Landschaftsfotografie ist und wie du ihn richtig verwendest, erfährst du im Polfilter-Guide.
Kameravergleich: Spiegelreflexkamera vs. Systemkamera vs. Kompaktkamera vs. Handykamera
Die Bildqualität wird maßgeblich von der Sensorgröße und der Schärfe des verwendeten Objektivs bestimmt. Die Annahme ist also, dass die Kamera mit dem größten Sensor auch die beste Bildqualität hat. Dementsprechend sollte die Handykamera mit dem kleinsten Sensor und der kleinsten Optik auch die geringste Aufnahmequalität im direkten Kameravergleich haben. Finden wir es heraus und tauchen mal in die technischen Tiefen des Kameravergleichs ab und schauen uns die Test-Aufnahmen im Detail an.
Auswertung und Vergleich der Test-Fotos
Für den Kameravergleich benutze ich der Fairness halber nur die direkt von den Kameras produzierten JPG Fotos, keine entwickelten und dann konvertierten RAW Bilder wie sonst. Zur Erklärung: RAW ist ein professionelles Bildformat (vergleichbar mit dem analogen Negativ aus Filmzeiten) und bietet dir viele Vorteile bei der modernen Bildbearbeitung, da es viel mehr Bildinformationen enthält. JPG ist hingegen ein von der Kamera-internen Software fertig entwickeltes und schon komprimiertes Foto.
🔎 Hinweis: Die Unterschiede einer Aufnahme im RAW oder JPG Dateiformat siehst du anhand von Beispielbildern im verlinkten Artikel.
Spiegelreflexkamera Test-Aufnahme
Fangen wir mit dem Flaggschiff im Kameravergleich an. Das Foto unterhalb zeigt den kompletten Bildausschnitt der Testaufnahme der Vollformat Spiegelreflexkamera Nikon D850 mit 45.7 Megapixeln im Kleinbildformat. Als Objektiv habe ich das Nikkor FX 16-35 mm verwendet.
Einstellungen: F/8, 1/25 Sekunde, ISO64 | Ausrüstung: Nikon D850 + Nikkor 16-35mm + Polfilter + Stativ
💾 Download: Testaufnahme der Spiegelreflexkamera in originaler Größe [18.5 MB]
Da du anhand der stark verkleinerten Vorschaubilder das Rauschen und die Schärfe der Testaufnahmen nicht verlässlich beurteilen kannst, habe ich für eine bessere Beurteilung 100 Prozent Bildausschnitte der gleichen Pfeiler des Stegs im Foto eingefügt.
Wie du am Testfoto sehen kannst, gibt es auch beim 100 Prozent Zoom in das Foto kein wahrnehmbares Bildrauschen. Die Bilddatei kommt direkt so von der Speicherkarte und ist nicht mit Software nachgeschärft. Dafür sind die Schärfe und der Detailgrad beeindruckend. Insgesamt liefert die Kamera also eine sehr gute Bildqualität.
🔎 Kameratest: Hier geht’s zum ausführlichen Test der Nikon D850 mit weiteren Beispielbildern.
Systemkamera Test-Aufnahme
Die zweite Testaufnahme stammt aus der Systemkamera Nikon Z fc mit 20.9 Megapixeln und APS-C Sensor. Das verwendete Objektiv ist das mitgelieferte Kit Nikkor DX 16-50 mm.
Die Nikon Z fc produziert mit den Standardeinstellungen schon sehr kontrastreiche und farbintensive JPG Dateien. Im Gegensatz zum Foto aus der Spiegelreflex sieht das Bild deshalb schon etwas knackiger und nicht so flach aus. Der Look der JPG Fotos einer Kamera wird zum Großteil aus den Softwareeinstellungen bestimmt. Auf das RAW Format haben diese Kameraeinstellungen keinen Einfluss. Die entsprechenden Parameter kontrollierst du dann erst später bei der digitalen Bildbearbeitung.
Einstellungen: F/8, 1/160 Sekunde, ISO100 | Ausrüstung: Nikon Z fc mit Nikkor Z DX 16-50 mm
💾 Download: Testaufnahme der Systemkamera in originaler Größe [7.28 MB]
Der 100 Prozent Bildausschnitt der Testaufnahme verdeutlicht schon auf den ersten Blick den Unterschied zwischen 20 und 45 Megapixeln. Die Schärfe der Aufnahme ist ebenfalls sehr gut. Allerdings gibt es ein leichtes Bildrauschen, gleichwohl es immer noch sehr gering ist.
Insgesamt liefert auch die Systemkamera mit dem Standard-Kit-Objektiv und dem APS-C Sensor eine hohe Bildqualität. Für alle Hobbyfotografen und auch die ambitionierten Amateure reichen 20 Megapixel auf einem Crop-Sensor völlig aus. Bilddaten von dieser Größe lassen sich zudem flüssig mit normaler Hardware bearbeiten, ohne dass du dafür viel Geld in einen extra leistungsstarken Laptop oder PC investieren musst.
🔎 Kameratest: Hier geht’s zum ausführlichen Test der Nikon Z fc mit weiteren Testaufnahmen.
Kompaktkamera Test-Aufnahme
Das dritte Testbild im Kameravergleich stammt von der Premium-Kompaktkamera Sony RX100 M7 mit 20.1 Megapixel und einem 1 Zoll CMOS Sensor. Baubedingt wurde natürlich das nicht-wechselbare 24-200 mm Zoom-Objektiv der Kamera verwendet.
Obwohl solchen Super-Zoom-Objektiven im Allgemeinen keine gute Schärfe nachgesagt wird, überzeugt die Zeiss Linse an der Sony Kompaktkamera von der Bildmitte bis an die Ränder mit scharfen Ergebnissen.
Einstellungen: F/8, 1/80 Sekunde, ISO100 | Ausrüstung: Sony RX100 VII mit Zeiss Linse 24 – 200 mm
💾 Download: Testaufnahme der Kompaktkamera in originaler Größe [4.37 MB]
Da die Auflösung im Vergleich zur Systemkamera nur minimal kleiner ausfällt, sieht der 100 Prozent Bildausschnitt fast gleich groß aus. Erstaunlich ist, dass die Kompaktkamera in Bezug auf Bildrauschen und Schärfe nur minimal schlechter ist als die Systemkamera mit dem größeren Sensor und der vermeintlich besseren Linse.
Die Kompaktkamera mit 1 Zoll Sensor liefert insgesamt eine gute Bildqualität. Sie ist sogar so gut, dass sie sich mit der einer Kamera mit APS-C oder DX Sensor vergleichen lässt.
Die Sony RX100er Reihe gehört allerdings auch in das Kompaktkamera-Premiumsegment und kostet ähnlich viel wie eine vergleichbare Systemkamera. Bei günstigeren Kompaktkameras musst du hingegen deutlichere Einbußen in Sachen Schärfe und Bildrauschen in Kauf nehmen.
🔎 Kameratest: Hier geht’s zum ausführlichen Test der Sony RX100 VII mit weiteren Testfotos.
Handykamera Test-Aufnahme
Die vierte und letzte Aufnahme im Kameravergleich stammt von der Handykamera eines Samsung Smartphones der Galaxy Reihe. Die Handykamera des Samsung S8 hat eine Auflösung von 12 Megapixeln und einen 1/2,55 Zoll Sensor verbaut.
Einstellungen: F/1.7, 1/110 Sekunde, ISO40 | Ausrüstung: Hauptkamera vom Samsung Galaxy Reihe (S8)
🔎 Hinweis: Die Schärfe eines Fotos nimmt generell von der Bildmitte zu den Rändern hin ab. Bei hochwertigen Linsen sind auch die Ränder scharf, bei den meisten Kompakt- und Smartphone-Kameras tendenziell eher unscharf.
💾 Download: Testaufnahme der Smartphone Kamera in originaler Größe [3.07 MB]
Die Größe des 100 Prozent Bildausschnitts verdeutlicht dir den Unterschied von den 20 Megapixeln der Kompaktkamera und Systemkamera zu den (echten) 12 Megapixeln der Handykamera. Einige Smartphone Hersteller haben in der Vergangenheit mit Handykameras und einer Auflösung von bis zu 108 Megapixeln geworben.
Allerdings wird dabei die sogenannte „Pixel-Binning Technologie“ eingesetzt. Das bedeutet, dass viele sehr kleine Pixel wieder zu einem „echten“ Pixel zusammengerechnet werden. Das relativiert die tatsächliche Anzahl der Megapixel dann wieder und es ergeben sich 27 echte Pixel für die beworbenen 108 Megapixel, denn: 108 = 4 * 27.
Insgesamt liefert sogar die Handykamera vom Smartphone eine solide Bildqualität, was die Schärfe und das Rauschen angeht. Das Bildrauschen ist hier schon deutlich sichtbar, aber noch durchaus akzeptabel. Die Schärfe an den Pfeilern ist gut, aber sichtbar weniger als bei den „echten“ Kameras.
📱 Bonus: Die Top 10 Smartphones mit den besten Handykameras stelle ich dir im verlinkten Bestenliste vor.
Download der originalen Test-Fotos aller Kameras
Um die Test-Aufnahmen des Kameravergleichs in voller Größe zu beurteilen und dir selbst ein genaues Bild zu machen, kannst du gerne alle Test-Aufnahmen von allen Kameratypen im ZIP Archiv herunterladen und damit dein eigenes „Pixel-Peeping“ veranstalten.
💾 Download: Alle Testaufnahmen im Zip Archiv in originaler Größe [32.50 MB]
Kameravergleich Fazit: Welche Kamera hat die beste Bildqualität?
Der praxisnahe Kameravergleich hat die Annahme bestätigt, dass der größte Sensor auch die beste Bildqualität in Bezug auf Schärfe und Rauschen im Foto liefert. Ebenso erwartungsgemäß landet hinter dem Vollformat-Sensor auf dem zweiten Platz die Kamera mit dem etwas kleineren Crop-Sensor (APS-C, DX), dicht gefolgt von der Premium Kompaktkamera mit dem 1-Zoll-Sensor. Das Schlusslicht vom Standpunkt der Bildqualität ist die Handykamera im Smartphone, die mit 1/2,55 Zoll auch den kleinsten Sensor verbaut hat.
Die Unterschiede zeigen sich natürlich am deutlichsten, wenn du dir Fotos in voller Auflösung an einem kalibrierten Monitor für Bildbearbeitung ansiehst und vergleichst. Auf einem kleinen Tablet-Screen oder Smartphone hingegen wirst du die Unterschiede bei der Qualität der Bilder kaum wahrnehmen. Folgend dazu eine direkte Gegenüberstellung der vier Testaufnahmen.
🖼 Siehst du auf Anhieb, welches Foto mit welcher Kamera entstanden ist?
🔎 Wichtige Hinweise zum Kameravergleich: Die Lichtverhältnisse bei der Aufnahmesituation des Kameravergleichs sind sehr gnädig gewesen. Die Sonne stand im Rücken, es gab einen geringen Dynamikumfang und wenig Kontraste in der Szene. Das bedeutet, die kleineren Sensoren konnten ihre Schwächen gegenüber den großen leichter verbergen.
Bei schwierigeren Lichtverhältnissen sind die Unterschiede deutlicher sichtbar. Dann verschiebt sich das Verhältnis zugunsten der großen Kameras, denn sie haben einen erheblich höheren Dynamikumfang (z.B. wichtig beim Sonnenuntergang), bei hohen ISO Werten produzieren sie viel weniger Bildrauschen und können z.B. bei Event- und Sportfotografie mehr Bilder pro Sekunde auf die Speicherkarte schreiben.
Kamera-Kaufberatung – Welche Kamera brauchst du?
Je nach Motiv, Aufnahme- und Lichtsituation sind also unter Umständen die Unterschiede zwischen den Kameras mit ihren unterschiedlichen Sensoren und Optiken mal mehr und mal weniger ausgeprägt. Welche Unterschiede gibt es über die reine Bildqualität hinaus noch zwischen den unterschiedlichen Kamerasystemen? Wann und wofür brauchst du eine System- oder Spiegelreflexkamera und wann reicht eine Kompaktkamera oder sogar die Handykamera am Smartphone aus?
📸 Bonus: Falls Bildqualität für dich überhaupt keine Rolle spielt und du einfach eine ausgefallene Kamera als Wertanlage suchst, dann schaue mal in den Beitrag über die teuersten Kameras.
Handykamera (Smartphone)
Für Schnappschüsse aus der Hüfte im Urlaub oder auf Familienfeiern und Events reicht die Bildqualität einer modernen Smartphone-Kamera vollkommen aus. Auch der Druck in Postkartengröße für das Familienalbum funktioniert mit der gegebenen Bildqualität gut.
Kreative Aufnahmeeffekte und Bildbearbeitung hingegen gestalten sich mit der Handykamera aber sehr schwierig. Für große Drucke, anspruchsvolle Bildbearbeitung oder für die Bildlizenzierung reicht die Qualität meist nicht aus.
Pro
✅ Ist praktisch immer dabei
✅ Klein und leicht zu transportieren
✅ Sehr einfach zu bedienen
✅ Direkte Anbindung an Social Media und Messanger
Contra
⛔️ Keine physischen Filtereffekte
⛔️ Kaum kreative Aufnahmemöglichkeiten
⛔️ Im Vergleich, eher geringe Bildqualität
💡 Tipp: Falls du einen Vergleich der 10 besten Handykameras suchst, dann bitte hier entlang.
Kompaktkamera
Eine Kompaktkamera bietet wesentlich mehr Bildqualität als eine Handykamera. Zudem kannst du (je nach Modell und Ausstattung) stufenlos optisch zoomen und alle wichtigen Aufnahmeparameter selbst bestimmen. Viele Kompaktkameras bieten zudem die Möglichkeit, sie auf einem Stativ zu montieren.
Einige Modelle verfügen darüber hinaus über einen elektronischen Sucher (Abb. unten), der dich bei einer durchdachten Bildkomposition unterstützt. Dadurch fotografierst du meiner Erfahrung nach viel bewusster als zum Beispiel mit einem Smartphone.
Das Verwenden von Filtern, um kreative Aufnahmeeffekte zu erzielen, funktioniert mit einer Kompaktkamera aber leider nur ähnlich kompliziert wie mit einer Handykamera.
Pro
✅ Klein und kompakt, leicht zu transportieren
✅ Stufenloser optischer Zoom
✅ Kontrolle über alle wichtigen Einstellungen
✅ Bewusster Fotografieren als mit dem Smartphone
Contra
⛔️ Physische Filter sind schwierig zu benutzen
⛔️ Keine Wechsel-Objektive möglich
💡 Tipp: Meine aktuellen Empfehlungen der besten Kompaktkameras findest du im verlinkten Artikel.
Systemkamera
Willst du unterschiedliche Objektive an deiner Kamera benutzen? Brauchst du die volle Kontrolle über alle wichtigen Aufnahmeeinstellungen, um damit kreative Aufnahme-Effekte mit Filtern zu erzielen und dynamisch auf verändernde Lichtsituationen zu reagieren? Dann ist eine Systemkamera die richtige Wahl für dich.
Die Profis und sehr anspruchsvollen Hobby-Fotografen greifen dabei zur Systemkamera mit Vollformat-Sensor. Für alle Anfänger, Foto-Amateure und Enthusiasten reicht eine Systemkamera mit Crop-Sensor aber völlig aus. Beide Varianten liefern heutzutage eine sehr gute Bildqualität.
Der größte Vorteil von Systemkameras gegenüber den Spiegelreflexkameras ist der 5-Achsen-Bildstabilisator bei den Top-Modellen, wodurch du länger scharf aus der Hand fotografieren kannst. Ein weiterer großer Pluspunkt ist natürlich die geringe Größe und das Gewicht beim Transport, verglichen mit dem größeren Spiegelreflexsystem.
Pro
✅ Sehr gute Bildqualität
✅ Wechselobjektive sind möglich
✅ Filter und kreative Aufnahmeeffekte
✅ Umfangreiche Einstellungsmöglichkeiten
✅ Sensor basierter Bildstabilisator (einige Modelle)
Contra
⛔️ Hohe Kosten für Kamera und Objektive
⛔️ Größer und schwerer als Kompaktkamera
💡 Tipp: In den Artikeln zur besten Systemkamera sowie Systemkamera für Einsteiger habe ich unterschiedliche spiegellose Kameras miteinander verglichen und gebe dir konkrete Empfehlungen.
Spiegelreflexkamera
Spiegelreflexkameras sind mittlerweile ein aussterbender Kamera-Typ. Die unten abgebildete Nikon D850 ist wahrscheinlich die Letzte ihrer Art. Dementsprechend werden auch keine neuen Optiken für das Spiegelreflex-Bajonett dieser Kameras mehr entwickelt. Das ist nicht nur bei Nikon so, sondern ein Hersteller unabhängiger Trend in der gesamten Branche.
Die großen Pluspunkte der Spiegelreflexkameras sind, dass sich das System bereits über viele Jahre bewährt hat, es sehr robust ist, einen geringen Akkuverbrauch hat und hohe Serienbildraten in Kombination mit einem schnellen Autofokus bietet.
Pro
✅ Sehr gute Bildqualität
✅ Wechselobjektive sind möglich
✅ Filter und kreative Aufnahmeeffekte
✅ Umfangreiche Einstellungsmöglichkeiten
✅ Geringer Akkuverbrauch und robust
Contra
⛔️ Hohe Kosten für Kamera und Objektive
⛔️ Größer und schwerer als Systemkamera
⛔️ Kein Sensor basierter Bild-Stabilisator
💡 Tipp: Die großen Spiegelreflexkameras sind die bewährten Arbeitstiere der Fotografen. Eine Auswahl und einen Vergleich der besten Kamera für Landschaftsfotografie findest du mit einem Klick auf den Link.
Bewusst und kreativ Fotografieren
Das Smartphone kurzerhand aus der Tasche ziehen und mit der Handykamera mal schnell und locker aus der Hüfte ein Foto knipsen, ohne im Vorfeld großartig darüber nachzudenken. Das ist angenehm unkompliziert und ok für einen Urlaubsschnappschuss oder Partybilder.
Für ernsthafte und künstlerische Fotografie ist eine dedizierte Kamera aber die bessere Wahl. Allein durch den schwierigeren Transport und die etwas kompliziertere Handhabung der Technik machst du dir automatisch mehr Gedanken über das Foto und das Motiv und wie du es im Bild zeigen möchtest. Ein weiter sehr großer Vorteil einer extra Kamera ist, dass du dich beim Fotografieren auf das Foto konzentrieren kannst und dabei nicht von zahlreichen Apps und ihren pausenlos aufploppenden Push-Nachrichten abgelenkt wirst.
Einstellungen: F/11, 20 Sekunden, ISO64, EV-0,33 | Ausrüstung: Nikon D850 + Nikkor 16-35mm + Polfilter + Stativ
Der Einsatz von physischen Filtern (um z.B. Lichteinfall oder Reflexionen zu reduzieren), eine kreative Langzeitbelichtung vom Stativ mit Fernauslöser oder ein sanftes Bokeh durch die Offenblende eines Objektivs kannst du am besten mit einer modernen Systemkamera oder Spiegelreflexkamera und den entsprechenden Objektiven erreichen.
Die Fotos, die du mit den größeren Kameras erstellst, werden nicht nur wegen der besseren Sensoren und Optiken qualitativ hochwertiger, sondern vor allem, weil du dich viel intensiver mit dem Bild auseinandersetzt, bevor du den Auslöser drückst!
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Fazit zum Kameravergleich
Je größer der verbaute Sensor einer Kamera ist, desto weniger Bildrauschen produziert er. Ein sehr gut verarbeitetes Objektiv mit hochwertigen Linsen liefert schärfere Bilder als eine kleine Handykamera mit einer Mini-Linse. Der Preis dafür liegt allerdings nicht nur in den höheren Kosten für Kamera und Objektive, sondern schlägt sich z.B. beim Wandern auch auf das Gesamtgewicht der Ausrüstung nieder. Dafür stehen dir dann aus technischer Sicht alle Türen offen und du kannst deiner Kreativität beim Fotografieren freien Lauf lassen.
Einstellungen: F/11, 1/8 Sekunde, ISO64, EV-1,00 | Ausrüstung: Nikon D850 + Nikkor 16-35mm + Polfilter + Stativ
Willst du als Fotograf professionell arbeiten, deine Fotos verkaufen und lizenzieren, kreative Aufnahme-Effekte erzielen und physische Filter für Langzeitbelichtungen auf dem Stativ einsetzen, dann brauchst du eine System- oder Spiegelreflexkamera. Für Schnappschüsse zwischendurch sowie Urlaubs- und Partyfotos hingegen reicht im Allgemeinen eine Kompaktkamera oder die Handykamera vollkommen aus. Welchen Typ Kamera du wirklich für deine Art der Fotografie brauchst, kannst du dir aber nur selbst ehrlich beantworten.
Was für eine Kamera benutzt du am liebsten für deine Fotografie? Schreib es mir gern in die Kommentare.
Kameravergleich und Kaufberatung
Ich bin Dave und seit über 20 Jahren leidenschaftlicher Landschaftsfotograf und Buchautor. Meine Erfahrungen und mein über die Jahre zusammengetragenes Wissen der Landschaftsfotografie gebe ich gern hier auf diesen Seiten in den Rubriken Tutorials, Ausrüstung und Reisen an dich weiter. Um zukünftig keinen dieser Beiträge mehr zu verpassen, kannst Du einfach meinen kostenlosen Newsletter abonnieren oder den ebenso kostenlosen RSS Feed benutzen. Eine kleine Auswahl meiner Landschaftsfotos findest du hier in der Galerie und auf meiner persönlichen Foto-Webseite.
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