In diesem Jahresrückblick lasse ich die Foto-Saison 2022 noch einmal Revue passieren und stelle dir meine persönlichen Lieblingsfotos des vergangenen Jahres zusammen mit ihrer Entstehungsgeschichte vor.

Steg am See zur blauen Stunde
Steg am See zur blauen Stunde | Zum Bild

Einstellungen: F/11, 20 Sekunden, ISO64, EV-0,33 | Ausrüstung: Nikon D850 + Nikkor 16-35mm + Polfilter + Stativ

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Warum überhaupt der fotografische Jahresrückblick?

Am Ende des Jahres nehme ich mir immer die Zeit, einmal alle entstandenen Bilder der letzten 12 Monate in Ruhe durchzugehen und zu bewerten. Dabei achte ich auf ganz unterschiedliche Aspekte der Fotos wie z.B. den Aufnahmezeitpunkt, die Jahreszeit, die Ausrichtung, den Ort und ob es geplant war oder spontan entstanden ist. Die besten 16 Fotos kommen dann in meine persönliche Jahresendauswahl.

So einen fotografischen Jahresrückblick erstelle ich nun schon seit über 10 Jahren. Auf meiner Fotowebseite erstelle ich dazu jedes Jahr eine eigene Galerie mit meinen 16 Lieblingsfotos des aktuellen Jahres. Auf dieser Seite kannst du dir mit einem Klick auf die verlinkten Jahresgalerien angucken, welches meine besten Fotos des jeweiligen Jahres waren.

Burg Kriebstein im Herbst von oben fotografiert
Burg Kriebstein im Herbst von oben fotografiert | Zum Bild

Einstellungen: F/2.8 | 1/240 Sekunde | ISO100 Ausrüstung: DJI Air 2S & Polfilter für die Drohne

Eine Auswahl der besten Fotos des Jahres kannst du auch für dich in deiner Foto-Bibliothek am Laptop oder PC, einfach mit entsprechenden Ordnern und z.B. mit dem kostenlosen Adobe Bridge oder einem anderen Tool deiner Wahl erstellen. Wenn du die Galerien der unterschiedlichen Jahre miteinander vergleichst, wirst du anhand der Fotos deutlich sehen können, ob, wie und in welche Richtung sich deine Fotografie über die Jahre entwickelt oder verändert hat. Das finde ich immer ziemlich spannend und interessant zu beobachten.

Die Fotos, die es in die Jahresendauswahl schaffen, erinnern mich zudem oft an die schönen oder auch schwierigen Momente des letzten Jahres und machen mich stolz auf das, was ich im Verlauf der letzten 12 Monate erreicht habe. Obendrein und ganz nebenbei merkst du bei der Analyse auch, welche Planung für ein Foto funktioniert hat und was rückblickend nicht so gut lief und kannst daraus für die Zukunft lernen und es im kommenden Jahr anders angehen.

Endlich wieder nordische Landschaften

So schön und abwechslungsreich die Landschaften und die Natur in unserer Heimat hier in Deutschland auch sind, es zieht mich doch immer wieder in die weitläufigen und wundervollen Landschaften des hohen Nordens.

Nach den pandemiebedingten Reisebeschränkungen der vergangenen Jahre konnte ich nun meine lang ersehnte Foto-Tour nach Island nachholen und dort endlich die Gletscherflüsse aus der Luft fotografieren, damit ich diese Fotoideen aus meinem Kopf bekomme.

Skandinavien Roadtrip
7000 Kilometer Roadtrip durch Skandinavien | Zum Bild

Einstellungen: F/8, 1/50 Sekunde, ISO200, EV-0,66 | Ausrüstung: Nikon D850 + Nikkor 16-35mm + Polfilter + Stativ

Die zweite große Reise in diesem Jahr war dann ein sehr ausgedehnter Roadtrip durch ganz Skandinavien. Ich bin dabei rund 7000 Kilometer in zwei Wochen quer durch Schweden, Norwegen und Dänemark gefahren.

Im Herbst habe ich es dann etwas ruhiger angehen lassen und bin während der Laubfärbung auf unterschiedliche kleinere Foto-Tagesausflüge gefahren, war in den Mittelgebirgen wandern und habe dabei ein paar für mich neue Orte im Harz und in der Sächsischen Schweiz besucht und fotografisch erkundet.

Jahresrückblick: Die besten Fotos des Jahres 2022

Alle Fotos hier im Artikel sind 2022 entstanden, aber nicht chronologisch geordnet. Meine persönliche Auswahl der 16 besten Fotos stelle ich dir in den folgenden Abschnitten kurz vor.

Fotografisch ruhiger Winter

Anders als im vergangenen Jahr gab es in dieser Wintersaison leider keinen Schnee im Winter (jedenfalls bis Dezember) in meiner näheren Umgebung. Irgendwann habe ich es dann aber nicht mehr ausgehalten und wollte trotzdem unbedingt mal wieder mit den Kameras raus und irgendwas fotografieren und ausprobieren.

Langzeitbelichtung zum Sonnenuntergang am See mit Steg
Langzeitbelichtung zum Sonnenuntergang am See mit Steg | Zum Bild

Einstellungen: F/11, 4 Sekunden, ISO64 | Ausrüstung: Nikon D850 + Nikkor 16-35mm + Polfilter + Stativ

Das habe ich im Februar dann auch gemacht und bin direkt mit allen Kameras losgezogen, um sie miteinander zu vergleichen. Dabei ist der Kameravergleich von Handykamera, Kompaktkamera, Systemkamera und Spiegelreflexkamera entstanden, bei dem ich u.a. die Bildqualität und den Bedienkomfort der unterschiedlichen Kameras unter die Lupe genommen habe.

Realität
Realität | Zum Bild

Einstellungen: F/8, 1/60 Sekunde, ISO200, EV-0,33 | Ausrüstung: Nikon D850 + Nikkor 70-300mm + Polfilter + Stativ

Als ich die Bilder für den Kameravergleich so weit im Kasten hatte und auf den Sonnenuntergang (Bild oberhalb) gewartet habe, bin ich an der Location einfach noch herumgelaufen und habe nach möglichen weiteren und funktionierenden Bildkompositionen Ausschau gehalten. Dabei bin ich dann auf diese Spiegelung der Bäume gestoßen. Ich habe den Bildausschnitt dann beim Fotografieren mit Absicht so gewählt, dass zwei Drittel des Bildes mit der Spiegelung gefüllt sind, da ich das Foto beim Entwickeln sowieso um 180° Grad drehen wollte.

Am Ende dieser winterlichen Foto-Session war ich zwar durchgefroren bis auf die Knochen, aber ich hatte auch drei neue Landschaftsfotos und die Bilder für den Kameravergleich im Kasten. Da hat sich das Aufstehen an diesem Tag mal wieder gelohnt!

Bärlauch Saison im Frühling

Im Frühjahr, also ungefähr Ende April, Anfang Mai stand dann wie jedes Jahr die Bärlauchblüte in den Wäldern rund um Leipzig an. Dieses Jahr war wieder eine sehr gute Bärlauch-Saison. Der Wald war praktisch übersät mit ganzen Feldern von blühendem Bärlauch mitsamt seinem etwas eigensinnigen Geruch. Ein wahres Fest für Augen und Nase!

Bärlauch im Wald zur Goldenen Stunde
Bärlauch im Wald zur Goldenen Stunde | Zum Bild

Einstellungen: F/5.6, 1/25 Sekunde , ISO400, EV-0,33 | Ausrüstung: Nikon Z fc Kit mit DX 16-50 mm

Im Frühjahr konnte ich mit dem Rad auch wieder einige neue Bärlauch-Foto-Spots wie im Foto oberhalb finden, habe aber festgestellt, dass ich mein „Bärlauch Revier“ in Zukunft ausweiten muss, da sich die Möglichkeiten für neue und fotografisch interessante Spots in meiner näheren Umgebung langsam erschöpfen. Im kommenden Jahr werde ich wahrscheinlich mal im Thüringer Wald und im Hainich unterwegs sein und mich dort mal umsehen und mit der Kamera rumstromern.

🔎 Tipp: Bei diesen Touren ist auch der ausführliche Test zur Nikon Z fc und einige der darin enthaltenen Beispielfotos entstanden.

(Foto-) Radtouren im Rekord-Sommer

Im Juni und Juli war es lange Zeit extrem heiß und da ich Wärme und solche extreme Hitze jenseits der 30 °C nicht gut vertrage, hatte ich auch keine Lust auf anstrengende Wandertouren mit der schweren Fotoausrüstung. Daher bin ich sehr viel Gravelbike gefahren und habe dabei den kühlen Fahrtwind genossen. In diesem Sommer bin ich einige sehr ausgedehnte Tages-Radtouren mit über 100 Kilometern gefahren. Mit dabei war natürlich immer auch mindestens eine der Kameras.

Top Down Foto Steg
Top Down Foto von Steg am See | Zum Bild

Einstellungen: F/2.8 | 1/500 Sekunde | ISO100 Ausrüstung: DJI Air 2S & Polfilter für die Drohne

Bei einer wundervollen 120 km Tour rund um alle großen Leipziger Seen hatte ich die Drohne im Rucksack dabei und wollte hier und da schon mal die noch relativ neue fliegende Kamera für die kommende Island Reise testen. Bei einem dieser Testflüge entstand das Bild oberhalb mit der Top-Down-Perspektive auf einen Holzsteg an einem der vielen Seen im Süden von Leipzig.

Sommer Gewitter mit Regenbogen
Sommergewitter mit Regenbogen | Zum Bild

Einstellungen: F/8, 1/160 Sekunde , ISO100 | Ausrüstung: Nikon Z fc Kit mit DX 16-50 mm

Auf einer anderen Radtour hatte ich hingegen die neue Z fc dabei. Obwohl kein Regen vorhergesagt war, bin ich auf der Rücktour Richtung Leipzig genau auf diese Gewitterzelle im Foto oberhalb zugefahren und habe es schon von Weitem ordentlich grollen und donnern hören. Bei dem Anblick konnte ich natürlich nicht widerstehen und habe die Kamera rausgeholt. Der Regenbogen ist noch das kleine i-Tüpfelchen auf der Sahnetorte.

Abstrakte Flusssysteme in Island

Mit der diesjährigen Islandtour im Juli habe ich mir einen Traum erfüllt und dabei endlich die Bilder realisiert, die ich schon so lange im Kopf hatte. Obendrein konnte ich dabei gleich noch die neue Drohne ausgiebig ausprobieren und testen.

Abstrakter Gletscherfluss von oben fotografiert
Abstrakter Gletscherfluss von oben fotografiert | Zum Bild

Einstellungen: F/2.8 | 1/250 Sekunde | EV-0,33 | ISO100 Ausrüstung: DJI Air 2S & Polfilter für die Drohne

Ich liebe diese abstrakten Landschaftsbilder aus der Top-Down-Perspektive. Wenn der Betrachter des Bildes im Vorfeld nicht weiß, was er sich da überhaupt ansieht, dann dauert es meistens eine Weile, damit er das eigentliche Motiv im Foto überhaupt erkennt. Dann kommt der Aha-Moment.

Die zwei kleinen weißen Punkte im Foto unterhalb sind übrigens im Wasser stehende Vögel und im Original sehr gut zu erkennen.

Abstrakte Muster im Fluss von oben fotografiert
Abstrakte Muster im Fluss von oben fotografiert | Zum Bild

Einstellungen: F/2.8 | 1/160 Sekunde | EV-0,33 | ISO100 Ausrüstung: DJI Air 2S & Polfilter für die Drohne

Solche Motive sind nur sehr schwer bis gar nicht vom Boden aus zu erkennen. Die flachen Flusssysteme sehen von unten eher unscheinbar und unspektakulär aus. Erst aus der Vogelperspektive entfalten sie ihr visuelles Potenzial und lassen sich am besten mit der fliegenden Kamera aus einem kleinen Buschflugzeug oder einem Helikopter entdecken.

Abstrakte Motive finden

blank
Abstrakter Fluss von oben fotografiert | Zum Bild

Einstellungen: F/2.8 | 1/50 Sekunde | EV-0,33 | ISO100 Ausrüstung: DJI Air 2S & Polfilter für die Drohne

Da es aber schlichtweg unmöglich ist, solche riesigen Areale wie in Island während einer einwöchigen Fototour im „Entdeckungsmodus“ abzufliegen, musste ich mir interessante Orte schon im Vorfeld bei der Planung der Fotoreise heraussuchen. Also saß ich im Juni und Juli unzählige Stunden am Computer und habe in Google Earth und auf Bing Maps Satellitenbilder angeschaut und ausgewertet. Um die möglichen Flugspots dann abzufahren, sind während der einen Woche auf der Insel trotzdem ungefähr 2500 Kilometer mit dem Mietwagen zusammen gekommen.

Sonnenuntergang am Gletscher
Sonnenuntergang am Gletscher | Zum Bild

Einstellungen: F/2.8 | 1/500 Sekunde | ISO100 Ausrüstung: DJI Air 2S & Polfilter für die Drohne

Auf das Foto oberhalb bin ich besonders stolz. Es zeigt ebenfalls eine sehr ungewöhnliche Perspektive, die die wenigsten Menschen jemals in Person mit den eigenen Augen werden sehen können. Nämlich den Blick direkt aus einer zerklüfteten Gletscherzunge in den Sonnenuntergang und die dahinter liegende weitläufige Landschaft Islands. Ich habe einige Versuche gebraucht, um die Drohne in rund 1500 Metern Entfernung und auf circa 400 Hm in diese Position zwischen den Eistürmen zu manövrieren und war sehr froh, als das Bild im Kasten war und ich den Heimflug antreten konnte.

💡 Bonus: Zum ausführlichen DJI AIR 2S Test mit Beispielfotos und Videos geht es hier entlang.

7000 Kilometer Roadtrip durch Skandinavien

Ende August ging es dann auf den großen Roadtrip durch ganz Skandinavien. 7000 Kilometer in nur 12 Tagen. Dieses Mal hatte ich keinen großen Camper oder Kastenwagen, sondern war nur mit meinem normalen Ford Mondeo Kombi mit umgebautem Kofferraum samt Matratze und Campingausrüstung unterwegs. Sehr leichtfüßig also. Auf dem Screenshot unterhalb siehst du die grobe Streckenplanung für die Tour.

Skandinavien Roadtrip 2022
Skandinavien Roadtrip 2022

Auf der ersten Tagesetappe ging es von Leipzig zur Fähre nach Sassnitz und dann über die Ostsee weiter nach Ystad. In Schweden bin ich dann in den darauf folgenden zwei Tagen die komplette E4 hochgefahren bis Piteå. Eine kurze Nacht habe ich bei der Anreise auf einem Rastplatz mitten in der Stadt Skellefteå verbracht, was auch mal eine sehr interessante Erfahrung war.

Anreise durch Schwedisch Lappland

Paradiesische Insel in Schweden
Paradiesische Insel in Schweden | Zum Bild

Einstellungen: F/2.8 | 1/30 Sekunde | ISO100 Ausrüstung: DJI Air 2S & Polfilter für die Drohne

Von der E4 aus ging es dann über leere und weitläufige Landstraßen durch die wilden schwedischen Wälder bis Jokkmokk und weiter über den Polarkreis. Von dort aus bin ich dann auf teils einspurigen Straßen durch die Wildnis im Sarek Nationalpark bis zur kleinen und entlegenen Siedlung namens Kvikkjokk gefahren.

Entlang einer dieser Straßen habe ich durch Zufall einen fantastischen Rastplatz direkt an einem See gefunden. Die kleine Insel im Foto oberhalb habe ich von diesem Übernachtungsplatz aus gesehen und bin dann zum Sonnenuntergang mit der Drohne auf Erkundungsflug gegangen. So viel Ruhe, Weite und wenig Menschen habe ich schon sehr lange nicht mehr erlebt. Das ist genau der Grund, weshalb ich immer wieder solche Touren in den hohen und einsamen Norden unternehme. Dieser Flecken Erde passt einfach herrlich zu meinen Werkseinstellungen und Interessen! Da hat man seine Ruhe und niemand nervt.

Wetter-Glück und Camping-Traum auf der Insel Senja

Nordlichter am Strand
Nordlichter am Strand in der Arktis | Zum Bild

Einstellungen: F/4, 15 Sekunden, ISO6400 | Ausrüstung: Nikon D850 + Nikkor 16-35mm + Stativ

Und dann hatte ich auf der gesamten Reise auch noch unverschämt viel Glück mit dem Wetter. Ab der magischen Nacht an meinem traumhaften Campingspot am See hatte ich überraschenderweise fünf Nächte in Folge fantastische Nordlichter in Lappland und auf der Insel Senja. Da ich überhaupt nicht damit gerechnet hatte, war das Glücksgefühl umso größer! Ein Höhepunkt der Reise waren für mich dann die Nordlichter über dem Sandstrand an der norwegischen Küste im Foto oberhalb. Ein wahrer Augenschmaus!

Das größte Highlight war allerdings mein Campingspot für die Nächte an diesem Strand. Nur ein paar hundert Meter vom großen Parkplatz entfernt, habe ich an kleinem Hafen einen etwas schwieriger zugänglichen Campingspot direkt am Meer mit Blick auf die Drachenzähne gefunden. Während auf dem großen Parkplatz die Wohnmobile dicht an dicht standen, hatte ich diesen kleinen, aber feinen Platz komplett für mich und konnte das Meeresrauschen am Abend und den Ausblick auf die berühmten Felsen beim morgendlichen Kaffee in aller Ruhe genießen. Ein Camping-Traum!

Fantastische Sonnenuntergänge und tanzende Nordlichter

Sonnenuntergang im Fjord
Sonnenuntergang im Fjord | Zum Bild

Einstellungen: F/2.8 | 1/500 Sekunde | ISO100 Ausrüstung: DJI Air 2S & Polfilter für die Drohne

Nicht weniger spektakulär als die tanzenden Nordlichter war dieser Sonnenuntergang im Fjord auf der Insel Senja. Eigentlich war ich die anstrengenden Höhenmeter auf das Bergmassiv hoch gewandert, um den berühmten Gipfel der Segla im sanften Sonnenuntergangslicht zu fotografieren. Vor Ort habe ich dann diese Felsklippen für mich entdeckt und mich hauptsächlich darauf konzentriert. Ich habe zwar auch Bilder von der Segla im rot-glühenden Licht auf der Speicherkarte, aber die habe ich bisher noch gar nicht entwickelt.

Sonnenuntergang Senja
Sonnenuntergang auf Senja | Zum Bild

Einstellungen: F/8, 1/20 Sekunde, ISO800, EV-1 | Ausrüstung: Nikon D850 + Nikkor 16-35mm + Polfilter

An diesem Abend waren wir sieben Fotografen auf dem Berg. Zwei Engländer, zwei Italiener und neben mir noch zwei weitere Deutsche. Als ich gerade an der exponierten Spalte im Bild oberhalb fotografiert habe, posierte einer der anderen Fotografen, ohne es zu wissen, für mich und gibt diesen steilen und schroffen Klippen mit seinen körperlichen Abmaßen einen Maßstab für deren unglaubliche Größe.

Das letzte Bild (unterhalb) dieser Skandinavien Reise zeigt die berühmten Drachenzähne auf der Senja, eingetaucht in intensives Sonnenuntergangslicht. Mehr Wetter-Glück ging einfach nicht! In der Nacht nach diesem Sonnenuntergang tanzten natürlich noch einmal die Nordlichter am sternenklaren Nachthimmel. Was für ein Abschluss!

Rückreise durch Norwegen

Glücklich und mit vollen Speicherkarten ging es dann quer durch Norwegen zurück über die E6 und E3. Die Strecke auf der E6 von Finnsnes nach Narvik und weiter nach Süden Richtung Trondheim ist ein Traum zum Fahren und ein visueller Hochgenuss. Da gibt es noch unzählig viele Fotospots zu entdecken!

Sonnenuntergang auf Senja
Sonnenuntergang auf Senja | Zum Bild

Einstellungen: F/11, 0.4 Sekunden, ISO64 | Ausrüstung: Nikon D850 + Nikkor 16-35mm + Polfilter + Stativ

Es fliegen beim Fahren so unglaublich viele beeindruckende Landschaften vorbei, man könnte buchstäblich alle 10 Minuten anhalten und fotografieren. Nur würde es dann noch langsamer vorwärtsgehen als ohnehin schon auf den norwegischen Straßen. Auf den gewundenen und teils sehr schmalen Straßen kommt man einfach nicht schnell vorwärts. Wenn man im Schnitt 60 km pro Stunde schafft, ist das schon sehr gut. Eilig darf man es auf diesem Teil der Tour nicht haben. Nichtsdestotrotz bin ich unglaublich dankbar, dass die Reise so gut funktioniert hat und ich so ein riesen Glück mit dem Wetter in der Arktis hatte. Nydelig!

Herbst und Laubfärbung in der Heimat

Für meine absolute Lieblingsjahreszeit, den farbenfrohen Herbst, war eigentlich eine weitere Reise in die Dolomiten geplant, um dort die Laubfärbung der Lärchen zu fotografieren. Da die Wettervorhersage für den geplanten Zeitraum aber dermaßen schlecht aussah, habe ich kurzerhand umgeplant und war dann in der Heimat unterwegs.

Rückblickend bin ich sehr zufrieden mit der Entscheidung, denn das passt auch besser zu meinem aktuellen fotografischen Ansatz und den Interessen. Nämlich mehr (heimischen) Wald zu fotografieren und selbstständig für mich neue Fotos-Spots und Bildkompositionen zu entdecken, anstatt nur eine Liste von schon bekannten Spots abzufahren und dort hauptsächlich nur noch den technischen Ablauf der Aufnahme abzuspulen.

Magischer Herbstbaum
Magischer Herbstbaum | Zum Bild

Einstellungen: F/9, 0.8 Sekunden, ISO64, EV-1 | Ausrüstung: Nikon D850 + Nikkor 24-120mm + Polfilter + Stativ

Der „Magische Herbstbaum“ im Bild oberhalb entstand als ungeplantes fotografisches Nebenprodukt während einer Aufnahme-Session bei Burg Kriebstein. Beim Erkunden der Umgebung stach mir dieser Baum mit seiner markanten Laubfärbung direkt als Motiv in die Augen.

Herbststimmung
Herbststimmung | Zum Bild

Einstellungen: F/5.6, 1/200 Sekunde, ISO200, EV-0,33 | Ausrüstung: Sony RX100 VII

Das zweite Herbstfoto der Jahresauswahl ist ebenfalls ungeplant bei einem Herbstspaziergang entstanden. Das abstrakte Bild der Laubfärbung zeigt nur die Spiegelung der am Ufer stehenden Bäume und vermittelt dadurch ohne Bezug zu einem konkreten Ort die Herbststimmung an den Betrachter. Um die Bildwirkung der ursprünglichen Komposition noch zu verstärken, habe ich das Foto beschnitten und den Crop dann vertikal sowie horizontal gedreht.

Neue Bilder für die Infrarot Fotoserie: Dreamscapes

Für meine Serie von Infrarot Landschaftsfotos konnte ich in diesem Jahr auch wieder ein paar neue Bilder aufnehmen. Die Dreamscapes Serie umfasst aktuell 20 Bilder. Für diese speziellen Infrarot-Fotos, mit dem surrealen Look einer anderen Dimension brauche ich die richtigen Wolken, das richtige Licht, es müssen Blätter an den Bäumen sein und es darf natürlich nicht zu windig sein. Alle bisherigen Bilder der Serie sind auf Rad- oder Wandertouren rund um Brumby und Leipzig entstanden.

Infrarot Landschaftsaufnahme
Infrarot Landschaftsaufnahme | Zum Bild

Alle Fotos dieser Serie entstehen ausschließlich mit der Sony F828 in Kombination mit einem Infrarotfilter ohne Stativ. Obwohl der Filter sehr viel Licht schluckt, kann ich mit der speziellen Sony Kamera frei aus der Hand fotografieren. Das funktioniert nur, wenn ich vor dem Auslösen den festverbauten IR-Sperrfilter in der Kamera per Magnet von außen wegklappe. Ist alles ein bisschen tricky, aber funktioniert einwandfrei.

Infrarot Architekturaufnahme
Infrarot Architekturaufnahme | Zum Bild

Ohne diesen kleinen Workaround wären solche IR-Fotos gar nicht möglich, da durch die festverbauten Sperrfilter in den meisten Kameras so viel Licht geschluckt wird, sodass die Belichtungszeit auch tagsüber jenseits der 20 Sekunden läge, wodurch die Blätter natürlich trotz Stativ unscharf werden würden.

Landschaftsfotografie Kalender für 2023

Ein paar meiner Landschaftsfotos aus den vergangenen Jahren wurden auch dieses Jahr wieder für Kalender-Coverbilder oder als Monatsbild in Fotokalendern, in Büchern und in der Werbung verwendet.

Sehr stolz bin ich z.B. auf das Coverbild vom Kalender Deutsche Nationalparks in der Alexander von Humboldt Edition vom Heye Verlag. Mit 78 x 58 cm ist diese Edition ein sehr wuchtiger und hochwertiger Foto-Wandkalender in Postergröße.

Deutsche Nationalparks - 2023 Kalender
Deutsche Nationalparks – 2023 Kalender | Zum Kalender

Ich freue mich aber auch über die Coverbilder für die 2023er Kalender Licht in der Landschaft, Deutschlands Höhen und Naturschätze Deutschlands. Also, falls du noch einen Fotokalender mit schönen Motiven für das kommende Jahr brauchst, dann schaue mal bei diesen Links vorbei.

Nicht alle Fotos sind gelungen

Natürlich sind auch dieses Jahr nicht alle Fototouren und Auslösungen von Erfolg gekrönt gewesen. Fotografie ist nicht umsonst das Medium, bei dem der meiste Ausschuss produziert wird.

Ein Großteil der Fotos, die wir alle schießen, werden aus unterschiedlichsten Gründen nie veröffentlicht. Manchmal sitzt der Fokus nicht richtig oder die Belichtung war falsch und es sind Teile des Bildes ausgefranst. Manchmal funktioniert auch die im Feld erdachte Bildkomposition bei der Kontrolle am großen Monitor für Bildbearbeitung zu Hause dann doch nicht mehr so richtig. Es gibt so viele Gründe.

Ich habe dieses Jahr mit 16.332 Auslösungen und ca. 550 GB an Daten ungefähr 6000 Fotos mehr auf die Speicherkarte gebannt wie im vergangenen Jahr. Das kam vor allem durch die beiden großen Reisen in den Norden, die pandemiebedingt in den letzten zwei Jahren nicht stattfinden konnten. Davon haben es allerdings „nur“ ca. 100 Fotos auf meine Webseiten und zu den Agenturen und Bildverlagen geschafft.

Fehler beim Fotografieren
Fehler beim Fotografieren – Falscher Fokuspunkt bei Tierfotografie

Auch nach über 15 Jahren Praxiserfahrung passieren mir trotzdem hin und wieder Anfängerfehler. Ein solcher Klassiker ist, nach einer nächtlichen Nordlicht-Fotosession die ISO nicht wieder auf den nativen Kamerawert zurückzusetzen und das dann aber erst irgendwann am nächsten Tag und ca. 100 Fotos später zu merken. Hmpf.

Der richtige Fokus ist auch immer mal wieder ein Knackpunkt. Wie zum Beispiel beim 300 mm Foto oberhalb, wo der Fokus richtig schön scharf auf dem Grashalm sitzt, aber nicht auf dem knuffigen Papageientaucher. Bei der ersten Nordlicht-Foto-Session in diesem Jahr hatte ich auch einige Belichtungen dabei, bei denen der manuelle Fokus nicht richtig auf „unendlich“ gesetzt war, sondern auf kurz davor, wodurch das ganze Bild leicht unscharf war. Tja, man lernt eben nie aus! Deswegen ist es auch so wichtig, die eigene Ausrüstung in- und auswendig zu kennen und wie im Schlaf bedienen zu können.

Fotoausrüstung – Welche Kameras habe ich benutzt

Alle Fotos dieser Jahresendauswahl habe ich mit meinen vier Standard-Kameras aufgenommen. Die große Hauptkamera ist weiterhin die Nikon D850, die aber in diesem Jahr nur mit sechs Fotos in der Jahresendauswahl repräsentiert ist. Die kleine „Fahrradtour und immer dabei Kamera“ ist weiterhin die Kompakte Sony RX100 VII. Sie ist dieses Jahr allerdings mit nur einem Foto in der Auswahl der besten Bilder vertreten. Neu dabei ist die Nikon Z fc im stylischen Retrodesign der 80er Jahre. Zwei meiner diesjährigen Favoriten sind mit der neuen Systemkamera entstanden.

Für die Luftaufnahmen habe ich seit 2017 die DJI Phantom 4 Pro+ Drohne benutzt, bin nun aber im vergangenen September auf die DJI Air 2S umgestiegen. Die Bildqualität ist technisch auf dem gleichen Niveau, aber ich kann die neue Drohne aufgrund ihrer geringen Größe jetzt problemlos im normalen Fotorucksack mitnehmen und brauche keinen extra Koffer oder Rucksack mehr. Das spiegelt sich auch direkt in der Anzahl der Drohnenfotos in der Jahresauswahl wider. Die neue fliegende Kamera hat sich direkt mit sage und schreibe sieben Luftbildaufnahmen eingereiht.

Papageientaucher Pärchen
Papageientaucher Pärchen auf Klippe | Zum Bild

🔎 Hinweis: Aufgrund der dynamischen Lichtverhältnisse oder der Verschlusszeiten sind die meisten der obigen Fotos mit einem Stativ und einem Fernauslöser entstanden. Mit von der Partie, vorn auf der Linse ist bei mir in den meisten Fällen auch der Polfilter (auch bei der Drohne). Und trotz aller Kameraliebe entstehen dann doch einige Fotos ganz spontan mit dem Smartphone, wie das Bild der beiden Papageientaucher oberhalb.

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Fazit zum Jahresrückblick 2022

Was ist nun mein fotografisches Fazit für 2022? Ich hatte auf den Tagestouren und auf den langfristig geplanten Reisen nach Island, Schweden und Norwegen größtenteils sehr viel Glück mit den Wetterbedingungen. Dadurch bin ich nicht nur sehr zufrieden mit den dabei entstandenen Fotos, sondern ebenso mit den neuen Erfahrungen und Reiseerlebnissen. Sehr einprägsam war es zum Beispiel, die endlosen Weiten in Lappland buchstäblich selbst „zu erfahren“.

Mein Fokus hat sich dieses Jahr noch mehr auf das Erkunden und Genießen neuer Landschaften verschoben. Auf den diesjährigen Touren habe ich wieder festgestellt, dass dieser Ansatz für mich viel befriedigender ist und mir unterm Strich einfach viel mehr Spaß macht, als nur bloßes abfahren und besuchen schon bekannter Fotospots.

Regenbogen am See
Regenbogen am See | Zum Bild

Außerdem habe ich festgestellt, dass mich aktuell abstrakte und konzeptionelle Landschaftsfotos mehr und mehr faszinieren. Einige solcher Fotos konnte ich dieses Jahr schon aus der Vorstellung in meinem Kopf in echte und nun fertige Fotos umsetzen. Bei anderen fehlen mir noch die geeigneten Orte bzw. Wetterbedingungen und die richtige Jahreszeit, damit ich die Bilder wie geplant erstellen kann. Und genau dadurch bleibt die Fotografie für mich immer spannend! Neue Orte erkunden und dabei neue Foto-Techniken ausprobieren, wird mir irgendwie nie langweilig. Ich freue mich schon auf das nächste Jahr! 📸

Wie war dein fotografisches Jahr?

Wie war dein fotografisches Jahr? Machst du dir auch immer Pläne für die kommenden 12 Monate und ziehst dann rückblickend Bilanz oder lässt du dich eher zwanglos treiben und spontan von deiner aktuellen Motivation für Fotografie leiten? Schreib es mir gerne in den Kommentaren!

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Ich bin Dave und seit über 15 Jahren leidenschaftlicher Landschafts- und Architekturfotograf. Meine Erfahrungen und mein über die Jahre zusammengetragenes Wissen in diesen Bereichen der Fotografie gebe ich gern hier auf diesen Seiten in den Rubriken Tutorials, Ausrüstung und Reisen an dich weiter. Um zukünftig keinen dieser Beiträge mehr zu verpassen, kannst Du einfach meinen kostenlosen Newsletter abonnieren oder den ebenso kostenlosen RSS Feed benutzen. Eine kleine Auswahl meiner Landschaftsfotos findest du hier in der Galerie und auf meiner persönlichen Foto Webseite.

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